Polizei warnt vor Datenklau
Was hinter der neuen Masche des „Smishings“steckt
Landkreis NeuUlm „Sie haben eine neue Voicemail“: Diese SMS hat eine 51-jährige Frau aus der Region erhalten. Zum Abruf sollte sie auf einen Link in der Textnachricht klicken. Der führte sie aber nicht zur erwarteten Sprachnachricht, sondern installierte eine neue, unliebsame App auf ihrem Mobiltelefon. Sie übernahm die Kontrolle über den SMS-Versand und verschickte Tausende Nachrichten. So entstand der Frau ein Schaden von mehreren Hundert Euro. Die Polizei hat die
Ermittlungen aufgenommen und warnt vor der neuen Masche.
Bei der als „Smishing“bezeichneten Methode nutzen Cyberkriminelle Textnachrichten, um Schadsoftware zu verbreiten und Daten abzugreifen. Es handelt sich um eine Wortschöpfung aus den Begriffen SMS und Phishing. Letzteres bezeichnet den Diebstahl von Zugangsdaten über gefälschte Nachrichten oder E-Mails. Die FakeSMS enthält einen Link, der die Nutzerinnen und Nutzer auf eine
Website leitet, auf der sie sensible Informationen preisgeben sollen, etwa Passwörter oder Kreditkartendaten. Oder es wird – wie im Fall der 51-Jährigen – eine Schadsoftware installiert. Nach Polizeiangaben sind vor allem Personen betroffen, die Android-Geräte nutzen. Doch auch wer ein iPhone und iPad nutzt, sollte aufmerksam sein, denn kein mobiles Betriebssystem könne vor solchen Angriffen schützen. Im Frühjahr wurden ähnliche SMS mit Paketankündigungen verschickt.
Das Polizeipräsidium gibt Ratschläge, um sich vor „Smishing“zu schützen: Wer eine solche Textnachricht erhält, sollte sie ignorieren und löschen und unter keinen Umständen auf den enthaltenen Link klicken.
Sollte das Handy im Zusammenhang mit einer solchen SMS nach der Installierung einer App fragen, sollte man dies ablehnen. Sinnvoll ist es, über den Mobilfunk-Anbieter eine Drittanbietersperre einzurichten. Sollte die dubiose App bereits installiert worden sein, sollte das Smartphone in den Flugmodus geschaltet werden. Betroffene sollten den Mobilfunk-Betreiber über das Problem informieren und fragen, ob schon Kosten entstanden sind. Ein Gang zur nächsten Polizeidienststelle ist ratsam.
Alle Daten, Bilder, Videos und Einstellungen sollten per Back-up gesichert, das Smartphone dann auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Schließlich sind alle Passwörter zu ändern.