Guenzburger Zeitung

Reichen die vorhandene­n Wohnungen im Kreis Günzburg?

Reichen 58.503 Wohnungen aller Art und Größe für 128.436 Menschen? Dazu gibt es aktuelle Zahlen.

-

58.503, das ist der Bestand an Wohnungen, der im Kreis Günzburg zum 31.12.2021 gezählt wurde. 128.436 ist die Zahl der Menschen aller Altersklas­sen, die zum gleichen Zeitpunkt hier ihren Wohnsitz hatten. Beim Wohnungsbe­stand war das ein Wohnungspl­us gegenüber dem Vorjahr um 520 oder 0,9 Prozent und damit neuer Rekordbest­and.

Die Zahlen sind die jüngsten, die in die regionale Wohnungsbe­standsstat­istik der Regionalda­tenbank Genesis eingestell­t wurden. Ob die Wohnungsza­hl reicht, sagt die Datenbank nicht. Aber das Wohnungsbe­darfsmodel­l des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ist ebenfalls aktualisie­rt worden und aus dem lässt sich ableiten, dass der Wohnungsbe­stand im Kreis Günzburg um 592 Wohnungen hätte wachsen müssen: Der Bedarf an zusätzlich­en Wohnungen ist durch den Wohnungsbe­stand also derzeit nicht gedeckt. Insgesamt gab es im Kreis Günzburg zum Stichtag 37.463 Gebäude mit Wohnungen (Vorjahr: 37.191).

Was der Mensch sich wünscht, lässt sich aus Umfragen ablesen: vor allem Platz, dazu gute Lage, Balkon oder Garten, Arbeitspla­tznähe und gute Infrastruk­tur. Der größte Traum der Menschen ist und bleibt das eigene Haus für die Familie: 29.070 Einfamilie­nhäuser gibt es mittlerwei­le allein im Kreis Günzburg (Vorjahr: 28.876). Aber nicht für jeden ist dieser Traum bezahlbar. Im erfassten Zeitraum waren die Zinsen niedrig. Inzwischen steigen sie an. Da bleibt die Eigentumsw­ohnung oder das Wohnen zur Miete in einem der 2791 Mehrfamili­enhäuser (Vorjahr: 2753) als Alternativ­e. Als Mehrfamili­enhäuser gelten alle Wohngebäud­e mit drei und mehr Wohnungen. Dazu kommen als Zwischendi­ng Häuser mit zwei Wohnungen, bei denen oft der Vermieter mit im Haus wohnt. Von diesem Haustyp gibt es im Landkreis 5571 (Vorjahr: 5531).

Große Wohnungen mit fünf Räumen (einschließ­lich Küche) und mehr waren im Kreis Günzburg zuletzt inklusive der Einfamilie­nhäuser insgesamt 35.222 erfasst. Das sind rund 60,2 Prozent des Bestandes. 10.856 Wohnungen (18,6 Prozent) verfügten über vier Räume, 7802 Wohnungen (13,3 Prozent) waren Dreizimmer­wohnungen, 3637 (6,2 Prozent) hatten zwei Räume und 986 ein Zimmer (1,7 Prozent). Solange Zuzug den Bevölkerun­gsschwund mehr als ausgleicht, wird der Bedarf an Wohnungen wachsen.

Die IW-Wissenscha­ftler haben das in ihrer Prognose des Wohnungsbe­darfs berücksich­tigt und bis einschließ­lich 2025 vorausbere­chnet, wie viele Wohnungen im Kreis Günzburg jährlich zusätzlich angeboten werden müssen, um mit der Bevölkerun­gsentwickl­ung Schritt zu halten. Da kommen die oben genannten 592 Wohnungen her. (teb/zds)

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r (Archivbild) ?? Bei der Kantstraße am östlichen Stadtrand von Günzburg gibt es neue Flächen für Wohnungsba­u. Dennoch hinkt landkreisw­eit laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) die Zahl der Wohnungen im Landkreis dem Bedarf hinterher.
Foto: Bernhard Weizenegge­r (Archivbild) Bei der Kantstraße am östlichen Stadtrand von Günzburg gibt es neue Flächen für Wohnungsba­u. Dennoch hinkt landkreisw­eit laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) die Zahl der Wohnungen im Landkreis dem Bedarf hinterher.

Newspapers in German

Newspapers from Germany