Ursache für Wasserproblem in Bibertal gefunden
In der Gemeinde gibt es seit Jahren Probleme mit dem Wasserdruck. Jetzt ist der überraschende Auslöser behoben. Das Thema Hygiene ist aber noch offen.
Eine echte Überraschung gab es in Bibertal zum Thema Trinkwasser. Wie mehrfach berichtet wurde im Zuge der umfangreichen Untersuchungen, die wegen Keimen im Wasser nötig geworden waren, herausgefunden, dass in Bibertal wesentlich weniger Wasser ankam, als von der Rauher-Berg-Gruppe, von der das Wasser bezogen wird, in Richtung Bibertal gepumpt wurde. Kurz vor Weihnachten wurde die Ursache gefunden.
Es war keine Kiesanlandung in dem Leitungsrohr, sondern es war schlicht und ergreifend ein Schieber größtenteils geschlossen. Martin Engels von den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm Netze sagte: „Das war niemandem bewusst. Die Engstelle wurde sofort beseitigt.“Für Bibertal ist dies eine extrem gute Nachricht. Die Wasserdruckprobleme gehören der Vergangenheit an und die Löschwasserversorgung in Kissendorf und Bühl ist gesichert. Es muss auch keine Druckerhöhungsanlage mehr gekauft werden. Von den Stadtwerken gab es die klare Aussage, dass der betreffende Wasserschieber, der aus der 300-er Leitung quasi eine 70er-Leitung machte, nicht in der Verantwortung Bibertals liege.
Zehn Jahre, wenn nicht noch länger, sei bei den Feuerwehren bekannt, dass der Druck in den Leitungen extrem abfalle, wenn Wasser entnommen werde. Warum das so war, konnte nie festgestellt werden. Im gemeindeeigenen Leitungssystem war alles in Ordnung und Messungen, wie sie in den vergangenen zwölf Monaten durchgeführt worden waren, gab es nie. Mit „Hätte man nicht“begannen deshalb einige Fragen am Ratstisch, die von den SWU-Netze-Vertretern Martin Engels und Gerhard Krebs beantwortet wurden. Ja, wenn viel Wasser verbraucht werde, hätte man in der Nähe des Schiebers ein Rauschen hören können, aber er befinde sich außerhalb der bebauten Ortschaft und nicht einmal auf Bibertaler Flur. Ja, man sei froh, dass die Rauher-Berg-Gruppe den Fehler gefunden habe. Am Ende
zähle aber doch, dass sich der Schieber noch habe bewegen lassen und keine aufwendige Baumaßnahme nötig gewesen sei. Und dank des milden Januars konnten die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze schon beweisen, dass bei einer Entnahme von Wasser aus Hydranten nun in Kissendorf in der Bäckergasse und im Ziegeleiweg und in Bühl im Panoramaweg und im Schlossweg der Druck in den Wasserleitungen die geforderten 1,5 bar nicht nur nicht unterschreitet, sondern sogar überschreitet. Unter das Thema Löschwasserversorgung kann Bibertal damit einen Haken setzen.
Das Thema Hygiene ist noch offen. Nach wie vor wird im ganzen Gemeindegebiet das Wasser aufgrund der Vorgaben aus dem Gesundheitsamt desinfiziert. Diese
Woche findet ein Treffen statt, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Möglicherweise könnten dann die Gemeindeteile Happach, Hetschwang, Emmenthal, Ettlishofen und Schneckenhofen, die an der Ringleitung der Rauher-BergGruppe angeschlossen sind, von der Desinfizierung ausgenommen werden. Die Entscheidung darüber fällt das Gesundheitsamt. In den größeren Ortsteilen Bühl, Echlishausen, Kissendorf, Opferstetten und Silheim sind dagegen noch nicht alle Hausanschlüsse geprüft und dokumentiert. Nicht nur Gemeinderat Andreas Keller (CSU) wünscht sich mehr Personal für diese Tätigkeit, damit alle Anschlüsse zeitnah geprüft sind. Aktuell sind laut Martin Engels von 1810 Hausanschlüssen 656 geprüft. Fertig ausgearbeitet ist dagegen
die Gefährdungsanalyse und die Risikoabschätzung. Großes Lob für die Gemeindemitarbeiter im Bereich Wasserversorgung gab es von Gerhard Krebs (SWU Netze): „Sie dürfen stolz sein auf ihre Mitarbeiter. Sie sind mit Elan und Schwung dabei und stehen hinter ihrer Wasserversorgung.“
Viele Zuhörer waren wegen der finalen Beratung des Bebauungsplans „Bürgermeister-FischerStraße“in den Sitzungssaal gekommen. Auf einer Freifläche innerorts in Bühl möchte ein Investor mehrgeschossige Wohneinheiten bauen. Bisher hört die Bürgermeister-Fischer-Straße einfach auf, sodass jetzt ein Wendehammer nötig wird, um das steigende Verkehrsaufkommen zu bewältigen. Die seit Jahrzehnten geplante, aber nie realisierte Anbindung der
Bürgermeister-Fischer-Straße nach Süden an die Neue Straße wird auch künftig nicht kommen. Selbst für einen Fußweg fehlt der Gemeinde der benötigte Grund. Kritik bei der Öffentlichkeitsbeteiligung gab es von Privatpersonen an Lage und Größe des Wendebereichs, an der Gebäudehöhe, der Anzahl der Wohneinheiten und der möglichen Einschränkung des bestehenden Gewerbebetriebs, wenn ihm Wohnhäuser nahe rücken und zu viel Lärm reklamiert wird. Thomas Häußler vom Planungsbüro Zint und Häußler in Neu-Ulm stellte die Abwägungen vor, am Ende fasste der Gemeinderat einstimmig den Satzungsbeschluss, ohne Änderungen vorzunehmen. Damit ist das Bauleitplanverfahren abgeschlossen und der Bebauungsplan tritt in Kraft.