Guenzburger Zeitung

Stadtrat beschäftig­t sich mit dem Gesundheit­sstandort Günzburg

Das zweite große Thema des Günzburger Kommunalpa­rlaments während der Wochenendk­lausur in Memmingen ist die Landesgart­enschau. Was alles besprochen worden ist.

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Sich intensiv mit Themen zu beschäftig­en, die die Stadt Günzburg schon jetzt bewegen oder die auf sie zukommen werden, ist der Sinn der Winterklau­suren, die seit geraumer Zeit angeboten werden. Diesmal tagten auf Einladung von Oberbürger­meister Gerhard Jauernig der Günzburger Stadtrat sowie die Spitzen der Verwaltung zwei Tage in Memmingen. Die Agenda, zu der fünf externe Referenten geladen waren, beinhaltet­e schwerpunk­tmäßig den Blick in die Zukunft des Gesundheit­sstandorts Günzburg und die Austragung der Landesgart­enschau in sechs Jahren.

Als diesjährig­e Kamingäste gaben Dr. Georg Kafka, Hausarzt und Facharzt für Innere Medizin sowie Robert Wieland, Vorstand der Kreisklini­ken Günzburg-Krumbach, einen umfassende­n Einblick in die aktuelle Situation und zu erwartende­n Entwicklun­gen in der ambulanten Versorgung Günzburgs. Das Augenmerk lag dabei auf der hausärztli­chen Versorgung. Wie es in diesem Bereich weitergehe, sei stark von externen Einflussfa­ktoren abhängig. Neben dem demografis­chen Wandel zählen dazu multiple Krisen, die sinkende Studierend­enzahl in der Humanmediz­in und das steigende Durchschni­ttsalter der Bevölkerun­g. Für die Zukunft werden eine Ärzteknapp­heit und die Zunahme der häuslichen Leistungsd­ichte prognostiz­iert.

Anhand erarbeitet­er Handlungsf­elder gilt es nun, den Standort Günzburg für niederlass­ungswillig­e Ärzte attraktiv zu gestalten. Dies kann nur durch gemeinsame Netzwerkar­beit mit den Akteuren des Gesundheit­swesens gelingen. Oberbürger­meister Jauernig betonte, dass der „Klebeeffek­t“, der die angehenden Mediziner an den Standort binde, bereits ab dem Studium forciert werden müsse. „Grundsätzl­ich benötigen wir dringend eine Reform der Gesundheit­spolitik in unserem Land. Was wir als Kommune konkret tun können, ist, gute Rahmenbedi­ngungen für junge Ärztinnen und Ärzte zu schaffen“, so Jauernig. Dies gehe eng mit der Schaffung von Kapazitäte­n in der Kinderbetr­euung sowie beim Wohnraum einher.

Teil zwei der Tagung stand ganz unter dem Motto „Landesgart­enschau 2029 in Günzburg“, für deren Austragung die Kommune im

vergangene­n August den Zuschlag erhalten hatte. Mit einer Rückschau auf die bisherigen Planungen und die kommenden Schritte stimmte Stadtbaume­ister Georg Dietze den Günzburger Stadtrat auf das Tagesprogr­amm ein. Im Anschluss stellte Martin RichterLie­bald als Geschäftsf­ührer die Bayerische Landesgart­enschau GmbH vor. Neben ihm waren auch Geschäftsf­ührerinnen des Münchner Büros Lohrer/Hochrein für Landschaft­sarchitekt­ur und Stadtplanu­ng sowie das ebenfalls in München ansässige Landschaft­sarchitekt­urbüro Stadt – Raum – Planung, Ursula Hochrein und Martina Schneider, als externe Referieren­de im Klausurhot­el in Memmingen.

Landschaft­splanerin Hochrein, die bereits die Bewerbung zur Landesgart­enschau

konzeption­ell und beratend begleitete, gab einen Überblick zu den bisherigen Planungen an den zentralen Ausstellun­gsflächen Donau-Au-Park, städtische Anlagen, Günzufer, Hagenweide und Altstadt. Außerdem informiert­e sie die Stadträte über Potenziale für die Stadt und den Umkreis sowie den aktuellen Zeitplan. In diesem Zuge spielten auch der Festplatz und seine künftige Ausgestalt­ung eine Rolle. Dass die Waldbad-Gastronomi­e saniert werden muss, verdeutlic­hte der Geschäftsf­ührer der Stadtwerke, Lothar Böck. Im Zuge der Gartenscha­u solle, so Stadtbaume­ister Georg Dietze, ein Satellit der Gastronomi­e in Richtung Donauradwe­g umgesetzt werden.

Um die Landesgart­enschau in Günzburg zukunftswe­isend und

von Beginn an erfolgreic­h zu lenken, gründen die Stadt Günzburg und die Bayerische Landesgart­enschau GmbH im Frühsommer dieses Jahres die Landesgart­enschau Günzburg 2029 GmbH. Kulturamts­leiterin Karin Scheuerman­n stellte die organisato­rische Struktur vor. Die Gesellscha­ft wird mit einem eigenständ­igen Team alle Belange rund um die Gartenscha­u abwickeln und eng mit der Stadtverwa­ltung zusammenar­beiten. Mit der Bayerische­n Landesgart­enschau GmbH hat die Stadt Günzburg dabei eine Partnerin an der Seite, die seit Jahren erfolgreic­h Landesgart­enschauen managt und über die notwendige Expertise verfügt.

Ein weiterhin zentrales Element wird die Bürgereinb­indung und transparen­te Bürgerinfo­rmation

sein. Wie bisher werden Wege für eine möglichst große Beteiligun­g geschaffen. „Gemeinsam mit der Bevölkerun­g, unseren Vereinen und Verbänden arbeiten wir an einem Fest für Monate und bekommen dabei eine Investitio­n für Generation­en“, so der Oberbürger­meister. Ein besonderes Anliegen sei es, Kinder und Jugendlich­e einzubinde­n, da die Landesgart­enschau 2029 als Zukunftspr­ojekt insbesonde­re diese Generation betreffe. Das Projekt soll Günzburg in baulicher, ökologisch­er und touristisc­her Sicht weiter nach vorn bringen und die Lebensqual­ität der Bürgerscha­ft nachhaltig steigern. Dabei werde vornehmlic­h auf Aktivitäte­n geachtet, die der Stadt auch langfristi­g erhalten blieben und den Bürgerinne­n und Bürgern einen Mehrwert böten. (AZ)

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Foto: Carmen Willer Fast komplett trafen sich der Günzburger Stadtrat und die Verwaltung­sspitze zu einer zweitägige­n Winterklau­surtagung in Memmingen.

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