Brand in Seniorenwohnanlage
In einer Wohnanlage in der Günzburger Belvederestraße ist am Montagabend ein Feuer ausgebrochen. Drei Menschen wurden verletzt und ein hoher Schaden ist entstanden.
Die Nacht von Montag auf Dienstag war für die Bewohnerinnen und Bewohner einer Günzburger Seniorenwohnanlage wohl ein Schock. Denn am späten Montagabend war im Dachstuhl des Gebäudes in der Belvederestraße ein Feuer ausgebrochen. Gegen 23 Uhr bemerkte ein Passant den Brand und alarmierte die Feuerwehr. Auch Polizei und Rettungsdienst waren im Einsatz. Kurz darauf wurde das Gebäude geräumt. Die zehn Bewohner der Seniorenwohnanlage konnten diese eigenständig verlassen. Nur die Frau, die in der Dachgeschosswohnung lebt, schaffte es nicht mehr ohne Hilfe.
Die Frau machte sich, so der
Günzburger Stadtbrandinspektor Christoph Stammer, durch Hilfeschreie an ihrem Fenster bemerkbar. Mithilfe einer Drehleiter konnte die Bewohnerin aus der Wohnung befreit werden, in der auch das Feuer ausgebrochen war. Die Feuerwehr konnte den Brand unter Kontrolle bringen und löschen. So wurde auch verhindert, dass das Feuer auf weitere Gebäude übergreift. Angerückt waren Einsatzkräfte der Feuerwehren Günzburg, Denzingen und Leipheim sowie des THW Günzburg, der Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung des Landkreises und der Kreisbrandinspektion.
Die Frau und zwei weitere Männer erlitten durch das Einatmen des Rauchs eine Vergiftung, wodurch sie schwer und die beiden Männer leicht verletzt wurden.
Zwei der drei Personen wurden zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Während des Einsatzes wurde sicherheitshalber auch ein Nachbargebäude evakuiert. Der Rettungsdienst betreute die betroffenen Personen in einem nahe gelegenen Gebäude. Die Bewohner des Nachbargebäudes konnten noch in der Nacht zurück in ihre Wohnungen. Die Senioren der Wohnanlage jedoch nicht.
Die Seniorenwohnanlage, die von der Ökumenischen Sozialstation Günzburg betrieben wird, kann laut Geschäftsleiter Stefan Riederle wieder bezogen werden. „Das Haus ist wieder freigegeben“, sagt Riederle. Er selbst wurde Dienstagmorgen über den Brandfall informiert. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Anlage konnten in der Nacht entweder bei privaten Anlaufstellen oder kurzzeitig in einem Pflegeheim untergebracht werden. Nun liege es an der Hausverwaltung und der LEW, die Stromversorgung zu prüfen. Wenn es hierbei keine Probleme gebe, könnten die Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurück.
„Gott sei Dank ist nicht mehr passiert“, sagt Riederle und ist erleichtert. Er sei sehr dankbar, dass Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst so gut und schnell reagiert haben. Über den Gesundheitszustand
der Bewohnerin, die stationär aufgenommen wurde, wisse er leider nichts. Er wünsche ihr nur das Beste und eine schnelle Genesung. Wie es jetzt mit der Wohnung der verletzten Bewohnerin weitergeht, kann der Geschäftsleiter nicht sagen.
Durch den Brand wurde die Wohnung im dritten Obergeschoss des Mehrparteienhauses teilweise zerstört. Das Feuer beschädigte auch das Dach des Gebäudes. Über die Brandursache ist bisher nichts bekannt, das ist Gegenstand der Ermittlung. Laut einer Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West ermittelt in diesem Fall nun die Kriminalpolizei Neu-Ulm. Ersten Schätzungen zufolge ist bei dem Brand ein Schaden in Höhe von rund 250.000 Euro entstanden.
„Gott sei Dank ist nicht mehr passiert.“
Stefan Riederle, Geschäftsführer