Die Faschingssaison verlief (fast) friedlich
Als störungsfrei und ruhig fasst die Polizei die Faschingssaison im Landkreis zusammen. Doch ein Vorfall in Balzhausen hatte Folgen – auch für den diensthabenden Beamten.
Spätestens wenn die Polizei von einem weißen Einhorn, das einen Betrunkenen schlägt, berichtet, weiß man, der Faschingshöhepunkt ist erreicht. Wochenlang wurde gefeiert, getanzt, gejubelt und auch Alkohol getrunken im Landkreis Günzburg. Zeit für eine Bilanz.
Wenn der Alkohol fließt, sinkt die Hemmschwelle: Das trifft auf fast alle Einsatzberichte der Polizeien im Landkreis Günzburg während der Faschingssaison zu: Betrunken waren viele, die tätlich wurden. Zu einer Schlägerei ist es etwa in der Nacht zum Faschingsdienstag in Burgau gekommen. In einem Lokal in der Käppelestraße sind nach Angaben der Polizei ein 20-Jähriger und ein 36-Jähriger gemeinschaftlich auf einen 24-Jährigen losgegangen. Sie sollen ihm mehrfach ins Gesicht geschlagen haben. Allerdings musste der Geschädigte nicht ins Krankenhaus gebracht werden, er wurde leicht verletzt. Wer den Vorfall beobachten konnte, soll sich telefonisch unter 08222/96900 bei der Inspektion Burgau melden. Es sind die „normalen“Faschingsvorkommnisse, mit denen die Einsatzkräfte in dieser Saison zu tun hatten.
Wie Holger Stabik, Sprecher des Präsidiums Schwaben Süd/West auf Nachfrage bei den Inspektionen mitteilt, ist man mit dem Verlauf des Faschings im Kreis Günzburg zufrieden. Die Veranstaltungen seien weitestgehend störungsfrei und ruhig abgelaufen, und es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Die Günzburger Polizei zeigte sich bereits am Montag erfreut, dass sich die Feiernden friedlich verhalten haben. Der große Faschingsumzug
am Sonntag in Waldstetten endete mit einer „äußerst positiven Bilanz“, was bedeutet: Es kam lediglich zu einer Trunkenheitsfahrt, und ein Umzugsteilnehmer
hatte einen anderen angespuckt.
Da mussten die Kolleginnen und Kollegen im Süden des Landkreises etwas mehr aushalten: Dort waren es wesentlich weniger Veranstaltungen, als im Norden, doch der Umzug in Balzhausen blieb für die Polizei nicht ohne Folgen. Wie berichtet, ist vor allem ein Faschingsbesucher aufgefallen, der durch sein Verhalten einige Blicke auf sich zog. Der 39-Jährige pöbelte während eines Einsatzes der Polizei und konnte nur „durch Unterstützung zweier weiterer Streifenbesatzungen unter Kontrolle und zu Boden gebracht werden“, wie die Polizei Krumbach mitteilte. Bei der Fesselung verlor der Mann das Bewusstsein, die Beamten leiteten daher unverzüglich Reanimationsmaßnahmen in die Wege. Knapp zwei Promille soll der Besucher gehabt haben, der schließlich ins Krankenhaus kam. Inzwischen
ist bekannt, dass einer der beiden Polizisten durch den Übergriff verletzt wurde. „Der Kollege war eine Woche dienstunfähig“, sagt Stabik. Die Kripo Memmingen ermittelt wegen Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Ein anderer Besucher des Balzhauser Faschings wurde von der Security der Veranstaltungshalle verwiesen, wollte das allerdings nicht akzeptieren und das Geschehen filmen. Als die Krumbacher Streife einen Platzverweis aussprechen wollte, beleidigte er diese. Auch hier läuft eine Anzeige. Der Mann war laut Stabik unter Drogen und Alkoholeinfluss. Die Substanzen sind oft der „Katalysator“für diese Art von Straftaten, wie der Sprecher meint. Und wenn es wie heuer auch noch sonnig und warm draußen sei, würde teils noch mehr Alkohol fließen. (mit AZ)