Investitionsprojekt von Kögel bekommt nur der Gemeinderat zu Gesicht
Das Unternehmen plant eine Kühlerfertigung in Burtenbach. Eigentlich sollten die Pläne öffentlich in der Ratssitzung vorgestellt werden. Doch daraus wurde nichts.
Auf der Tagesordnung des Burtenbacher Gemeinderats war es noch angekündigt: Informationen über ein neues Projekt der Firma Kögel Trailer in der Gemeinde. Dann folgte die Überraschung: Auf Wunsch der Unternehmensleitung wurde die Präsentation der geplanten millionenschweren Investition in den nichtöffentlichen Teil der Marktratssitzung verschoben.
Projekt Kühler 4.0 – Vorstellung des Bauvorhabens der Firma Kögel Trailer GmbH in Burtenbach, so der Titel auf der Tagesordnung des Marktrates am Montagabend. Einige Zuhörer waren gekommen, die sich für das Projekt des mit fast 800 Beschäftigten größten Arbeitgebers
im Ort interessierten. Doch daraus wurde nichts.
Durch Kommunikationsprobleme, so Burtenbachs Rathauschef Roland Kempfle auf Nachfrage unserer Redaktion, sei es der Firmenleitung wohl nicht klar gewesen, dass die Informationen im öffentlichen Teil der Sitzung erfolgen solle. Dieser Umstand war für Christian Renners, dem Vorstandschef von Kögel, so nicht geplant. Die Vorstellung sei rein intern und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, sagte Renners vor Sitzungsbeginn, denn es ginge auch um Betriebsgeheimnisse. Angesichts eines harten Wettbewerbs mit Konkurrenten auf dem TrailerMarkt – Sattelauflieger für das Transportgewerbe – sollten Details vom neuen Projekt vorläufig nicht bekannt werden. Auf Antrag von
Bürgermeister Kempfle entschied das Gremium, diesen Punkt in den nichtöffentlichen Teil der Tagesordnung zu verschieben.
Einige der Zuhörer waren über diese Änderung nicht begeistert. Gegenüber unserer Redaktion reagierten sie mit Unverständnis über die ihrer Ansicht nach „Geheimniskrämerei.“Das Großprojekt habe sich in Burtenbach in der Bevölkerung bereits herumgesprochen und nun habe man sich Details über die millionenschwere Investition erhofft. Bürgermeister Kempfle sagte gestern auf Nachfrage,
die Verlegung in den nichtöffentlichen Teil sei ein ganz normaler Vorgang. Zu gegebener Zeit würde dann ohnehin noch der Bauantrag mit weiteren Informationen folgen.
Die Betreuung in der Kindertageseinrichtung „Haus der kleinen Hände“in Burtenbach wird teuer. Die Gemeinde hatte in den vergangenen Jahren mit Aus- und Neubau des Hauses erheblich erweitert. Dort werden nun in vier Kindergruppen und drei Krippengruppen zusammen mit einem neuen Hort 169 Betreuungsplätze angeboten. Mit Teilzeitkräften, Praktikanten und Reinigungspersonal wurde die Beschäftigtenzahl laut Sitzungsvorlage verdoppelt. Diese zusätzlichen Ausgaben haben 2022 zu einem Defizit von 112.541 Euro und im vergangenen
Jahr von 372.312 Euro geführt, der vom Markt getragen werden muss.
Ausgewirkt hätten sich zudem die durch fast 17 Prozent Tarifsteigerung höheren Personalkosten. Infolgedessen werden die Kita-Gebühren für das neue Jahr ab Herbst um 20 Euro je Buchungszeitraum erhöht, im Folgejahr um weitere zehn Euro, beschloss der Marktrat. Das Rathaus hatte lediglich eine Anpassung um zehn Euro vorgeschlagen.
Erhöht werden außerdem die Entschädigung der Wahlhelfer – das sogenannte Erfrischungsgeld – bei der Europawahl am 9. Juni. Künftig erhalten Wahlhelfer an diesem Tag 50 Euro, der Wahlvorstand bekommt 70 Euro, entsprechend der Regelung in vergleichbaren Kommunen im Landkreis Günzburg.