Bei der Landesgartenschau geht der Blick zu den Flüssen
Schon lange will Günzburg Donau und Günz besser erlebbar machen. Jetzt startet ein Wettbewerb, bei dem es um die Verbindung zwischen Wasser und Stadt geht.
Trotz der Lage an Donau, Günz und Nau spielen die Flüsse im Günzburger Stadtleben nur eine untergeordnete Rolle. Schon seit vielen Jahren ist die Erlebbarkeit der beiden Flüsse ein Thema, das im Stadtrat diskutiert wird. Die Landesgartenschau 2029 soll nun endlich Bewegung in die Sache bringen. Mit dem Bau von Stegen sollen neue Wege ans Wasser geschaffen werden, auch im Landschaftsplanerischen Wettbewerb zur Gartenschau waren diese fester Bestandteil des Konzeptes. Nun geht es um die Frage, wie die Stege aussehen sollen.
Wenn in fünf Jahren die Landesgartenschau in Günzburg eröffnet wird, dürfte der Bereich zwischen
Bahnhof und Waldbad ganz anders aussehen als heute. Wo derzeit neben dem Volksfestplatz und dem Parkplatz Brachflächen liegen, entstehen derzeit 300 neue Wohnungen. Die beiden vorgesehenen Stege sollen diesen Bereich mit dem Umfeld verbinden: Ein Steg soll zwischen Innenstadt und dem Auwegareal an der Donau entstehen, der Zweite zwischen Auweggelände und den Auwäldern und dem Waldbad.
Was hier alles möglich ist, dazu will sich die Stadt Expertenwissen holen und startet deshalb einen Ingenieurwettbewerb. Damit soll die beste und wirtschaftlichste planerische Lösung für diese besondere Aufgabe gefunden werden. „Das wird uns Dinge aufzeigen, an die wir als Laien gar nicht denken würden“, so Zweite Bürgermeisterin
Ruth Niemetz (CSU). Wichtig sei der Fraktion dabei der Gedanke der Nachhaltigkeit, „damit die Brücken nicht nur während der Zeit der Landesgartenschau halten, sondern auch darüber hinaus.“
Martina Haltmayer (SPD) wünscht sich eine Umsetzung, die möglichst schonend für den Auwald
sein soll, und setzt auf die Expertise der Wettbewerbsteilnehmer. „Die Ingenieurbüros haben da ganz andere Möglichkeiten als wir vielleicht sehen.“Auch Oberbürgermeister Gerhard Jauernig hält den Gedanken der Nachhaltigkeit bei der Landesgartenschau für elementar. „Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir mit der Schöpfung umgehen.“Johann Kaltenecker (UWB) zeigte sich zuversichtlich, dass die Stege dabei helfen werden, Günzburg näher an die Flüsse zu bringen und diese erlebbar zu machen. „Vor allem die Stege werden später einmal an die Landesgartenschau erinnern.“
Einstimmig beschloss der Stadtrat, den Wettbewerb zu starten. Bereits im Herbst soll das Preisgericht tagen, für Bürgerinnen und Bürger soll es eine Ausstellung mit den Wettbewerbsarbeiten geben, in der über den Planungsprozess informiert wird. Zum Jahresende soll bereits der Planungsauftrag vergeben werden. Von der Regierung von Schwaben wird eine Förderung der Wettbewerbskosten über 60 Prozent erwartet.