Zehn Prozent mehr Gehalt für Ärzte an Unikliniken
In den Tarifverhandlungen für die Ärztinnen und Ärzte an Unikliniken ist ein Abschluss erzielt worden: Die Vereinbarung sehe eine lineare Gehaltserhöhung in einer Gesamthöhe von zehn Prozent vor, teilte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund mit. Zudem werde die wöchentliche Arbeitszeit von 42 auf 40 Stunden reduziert – ohne weiteren Gehaltsabstrich. In dem Tarifstreit hatte es wiederholt Warnstreiks gegeben. (dpa)
Herr Gottschild, Sie sind als Deutschland-Chef des europäischen Rüstungsunternehmens MBDA auch Herr des Taurus. Sie werden sicher oft auf den präzise einschlagenden Marschflugkörper angesprochen, den Kanzler Olaf Scholz nicht aus Beständen der Bundeswehr an die Ukraine liefern will.
Ob und unter welchen Rahmenbedingungen Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine geliefert werden, ist eine politische Entscheidung der Bundesregierung, die ich nicht kommentiere.
Schade. Aber Sie sprechen sicher über die Eigenschaften der 1400 Kilogramm schweren Waffen.
Der Taurus hat eine große Abstandswirkung, fliegt mehr als 500 Kilometer weit. Dieses Fähigkeitsprofil wird gerade in der Ukraine stark nachgefragt, um entsprechend Logistikketten und strategische Ziele zu bekämpfen. Deshalb liegt derzeit der Fokus so stark auf diesem Thema.
Militärexperten sagen über die Fähigkeiten des Taurus, der Gegner bemerke den Marschflugkörper erst, wenn er einschlägt.
Gottschild: Der Taurus ist in der Lage, sehr tief selbst durch Täler zu fliegen, was ihn ein Stück weit besonders macht. Er wird dadurch erst sehr spät durch das Radar oder andere Aufklärungsmittel bemerkt.
Ist der Taurus eine gefährliche Waffe?
Gottschild: Der Taurus gehört in einen Baukasten für moderne Kriegsführung. Die Abstandsfähigkeit deckt die Ukraine momentan durch andere Waffen ab. Der Taurus wäre aber aus Sicht der Ukrainer in der aktuellen Situation ein wichtiger ergänzender Baustein. Aber noch einmal: Es obliegt nicht uns, eine Lieferung an die Ukraine zu entscheiden und den Taurus abzugeben. Das ist eine politische Entscheidung.
Die rund 600 Taurus-Marschflugkörper der Bundeswehr wurden am MBDA-Standort im oberbayerischen Schrobenhausen gebaut.
Die Produktionslinie für den Taurus, die Testgeräte und die entsprechenden Hallen sind weiter vorhanden. Wir könnten die Produktion für den Taurus jederzeit anschieben. Dazu bräuchten wir aber einen neuen Auftrag für diese Waffen.
Für unseren Industriezweig ist es eine Herausforderung, wenn die Produktion wie beim Taurus unterbrochen ist. Denn unsere Zulieferer, die häufig kleine und mittelständische Unternehmen sind, haben in solchen Fällen ihre Produktion eingestellt. Sie können es sich finanziell oft nicht leisten, Produktionslinien aufrechtzuerhalten. Wenn wir also neue Aufträge für den Taurus bekämen, müssten sich zunächst unsere Zulieferer wieder neu aufstellen und beispielsweise die für sie notwendigen Rohstoffe sichern.
Kann man Rüstungsgüter von der Stange kaufen, wie das manchen Politikern vorschwebt?
Das Gesetz verbietet uns eine Produktion auf Vorrat,