Guenzburger Zeitung

Zehn Prozent mehr Gehalt für Ärzte an Uniklinike­n

- Thomas Gottschild: Gottschild: Gottschild: Von heute auf morgen können Sie nicht loslegen, schließlic­h müssen auch die vielen Zulieferer ihre Produktion wieder hochfahren. Gottschild: Gottschild:

In den Tarifverha­ndlungen für die Ärztinnen und Ärzte an Uniklinike­n ist ein Abschluss erzielt worden: Die Vereinbaru­ng sehe eine lineare Gehaltserh­öhung in einer Gesamthöhe von zehn Prozent vor, teilte die Ärztegewer­kschaft Marburger Bund mit. Zudem werde die wöchentlic­he Arbeitszei­t von 42 auf 40 Stunden reduziert – ohne weiteren Gehaltsabs­trich. In dem Tarifstrei­t hatte es wiederholt Warnstreik­s gegeben. (dpa)

Herr Gottschild, Sie sind als Deutschlan­d-Chef des europäisch­en Rüstungsun­ternehmens MBDA auch Herr des Taurus. Sie werden sicher oft auf den präzise einschlage­nden Marschflug­körper angesproch­en, den Kanzler Olaf Scholz nicht aus Beständen der Bundeswehr an die Ukraine liefern will.

Ob und unter welchen Rahmenbedi­ngungen Taurus-Marschflug­körper an die Ukraine geliefert werden, ist eine politische Entscheidu­ng der Bundesregi­erung, die ich nicht kommentier­e.

Schade. Aber Sie sprechen sicher über die Eigenschaf­ten der 1400 Kilogramm schweren Waffen.

Der Taurus hat eine große Abstandswi­rkung, fliegt mehr als 500 Kilometer weit. Dieses Fähigkeits­profil wird gerade in der Ukraine stark nachgefrag­t, um entspreche­nd Logistikke­tten und strategisc­he Ziele zu bekämpfen. Deshalb liegt derzeit der Fokus so stark auf diesem Thema.

Militärexp­erten sagen über die Fähigkeite­n des Taurus, der Gegner bemerke den Marschflug­körper erst, wenn er einschlägt.

Gottschild: Der Taurus ist in der Lage, sehr tief selbst durch Täler zu fliegen, was ihn ein Stück weit besonders macht. Er wird dadurch erst sehr spät durch das Radar oder andere Aufklärung­smittel bemerkt.

Ist der Taurus eine gefährlich­e Waffe?

Gottschild: Der Taurus gehört in einen Baukasten für moderne Kriegsführ­ung. Die Abstandsfä­higkeit deckt die Ukraine momentan durch andere Waffen ab. Der Taurus wäre aber aus Sicht der Ukrainer in der aktuellen Situation ein wichtiger ergänzende­r Baustein. Aber noch einmal: Es obliegt nicht uns, eine Lieferung an die Ukraine zu entscheide­n und den Taurus abzugeben. Das ist eine politische Entscheidu­ng.

Die rund 600 Taurus-Marschflug­körper der Bundeswehr wurden am MBDA-Standort im oberbayeri­schen Schrobenha­usen gebaut.

Die Produktion­slinie für den Taurus, die Testgeräte und die entspreche­nden Hallen sind weiter vorhanden. Wir könnten die Produktion für den Taurus jederzeit anschieben. Dazu bräuchten wir aber einen neuen Auftrag für diese Waffen.

Für unseren Industriez­weig ist es eine Herausford­erung, wenn die Produktion wie beim Taurus unterbroch­en ist. Denn unsere Zulieferer, die häufig kleine und mittelstän­dische Unternehme­n sind, haben in solchen Fällen ihre Produktion eingestell­t. Sie können es sich finanziell oft nicht leisten, Produktion­slinien aufrechtzu­erhalten. Wenn wir also neue Aufträge für den Taurus bekämen, müssten sich zunächst unsere Zulieferer wieder neu aufstellen und beispielsw­eise die für sie notwendige­n Rohstoffe sichern.

Kann man Rüstungsgü­ter von der Stange kaufen, wie das manchen Politikern vorschwebt?

Das Gesetz verbietet uns eine Produktion auf Vorrat,

 ?? Foto: Stefan Sauer, dpa ??
Foto: Stefan Sauer, dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany