Arbeitslosenquote im Landkreis sinkt
Der Wert im Kreis Günzburg geht leicht zurück im Vergleich zum Vormonat. Die Zahl der Beschäftigten steigt.
Die Arbeitslosigkeit ist im März erneut leicht gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,4 Prozent und ist damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats. Das geht aus dem aktuellen Bericht der zuständigen Agentur für Arbeit Donauwörth hervor. Aktuell sind 1804 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 69 weniger als vor einem Monat.
„Die Abmeldungen in eine Erwerbstätigkeit sind im Vergleich zu den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Der relativ milde Winter begünstigte zudem einen frühen Saisonstart in den Außenberufen. Das gibt Hoffnung auf eine weitere Belebung des Arbeitsmarkts im weiteren Frühjahr“, ordnet Richard Paul ein, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth. Insgesamt sei die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt recht stabil. Gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnete die Arbeitsagentur allerdings 214 Arbeitslose mehr, was größtenteils auf die Fluchtmigration aus der Ukraine zurückzuführen sei.
Aber auch die allgemeine Konjunkturschwäche hinterlasse ihre Spuren. „Die Arbeitslosenquote lag im März 2023 um 0,3 Prozentpunkte besser“, berichtet Paul. Von den aktuell insgesamt 1804 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 1176 (minus 63 im Vergleich zum Vormonat, plus 142 im Vergleich zum Vorjahr) bei der Arbeitsagentur und 628 (minus 6 im Vergleich zum Vormonat, plus 72 im Vergleich zum Vorjahr) im Jobcenter registriert. Insgesamt waren im Landkreis Günzburg im März 358 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon waren 132 arbeitslos. Im März haben sich 573 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet, davon kamen 261 aus einer Beschäftigung und 127 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 632 die Arbeitslosigkeit beenden, 291 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 104 begannen eine Aus- oder Weiterbildung. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch, auch wenn Stellenmeldungen und -bestand im Vorjahresvergleich nach
Angaben der Arbeitsagentur deutlich rückläufig sind. Von den Arbeitgebern wurden 228 neue Arbeitsstellen gemeldet, 7 mehr als im Februar, aber 285 weniger als vor einem Jahr. Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind im Landkreis Günzburg derzeit 1218 freie Arbeitsstellen (4 weniger als vor einem Monat und 343 weniger als im Vorjahr). Bei rund 82 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur gut 48 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte
oder Spezialisten. Besonders viel Personal werde im Bereich der Post- und Zustelldienste, Maschinenbau, Lager, Bauelektrik, Metallbearbeitung, Kraftfahrzeugtechnik, Verkauf, Reinigung, Büround Sekretariat und Schweiß- und Verbindungstechnik gesucht.
Der Agenturleiter informiert außerdem zu den neuesten Zahlen aus der Beschäftigtenstatistik. „Erfreulicherweise ist die Zahl der Beschäftigten im Landkreis Günzburg – trotz Wirtschafts- und Energiekrise – nochmals leicht gestiegen. Ende September 2023, dem letzten Quartalsstichtag, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Landkreis Günzburg auf 57.138. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Zuwachs von 192 oder 0,3 Prozent“, berichtet Paul. Der Zuwachs an Beschäftigten sei Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zu verdanken. Laut der Arbeitsagentur stieg innerhalb eines Jahres deren Beschäftigtenzahl um 296 oder 2,8 Prozent. Während im gleichen Zeitraum die Zahl der beschäftigten Deutschen um 104 oder 0,2 Prozent sank. Gut jeder fünfte Beschäftigte
besitzt der Statistik zufolge eine ausländische Staatsangehörigkeit.
Es ist Halbzeit im Berufsberatungsjahr, die Arbeitsagentur zieht eine Zwischenbilanz. „Seit Oktober 2023 haben sich 618 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle an die Arbeitsagentur gewandt. Das sind 10,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig wurden 790 Ausbildungsstellen gemeldet, 24,4 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“, berichtet Paul. Aktuell haben laut Arbeitsagentur 353 Jugendliche noch keine feste Zusage für einen betrieblichen Ausbildungsplatz oder eine andere Alternative wie den Besuch einer weiterführenden Schule.
Demgegenüber stehen 517 unbesetzte gemeldete Berufsausbildungsstellen. Rein rechnerisch stünden damit einem Ausbildungssuchenden noch 1,5 offene Ausbildungsstellen zur Auswahl. Der Agenturleiter appelliert an alle Jugendlichen ohne feste Zusage, sich für eine Beratung an die Arbeitsagentur zu wenden. „Sie werden gebraucht!“(AZ)