Jugendverkehrserziehung bringt große Sicherheit für kleine Radler
Warum das Fahrradtraining in der Grundschule immer wichtiger wird und wie Unternehmen aus dem Landkreis Günzburg sich für die Verkehrssicherheit einsetzen.
Die Fahrradprüfung in den vierten Klassen zählt zu einer der aufregendsten Prüfungen der Grundschulzeit. Zuerst umschauen, Handzeichen, und dann? Wie man sich im Straßenverkehr als Radfahrer zurechtfindet, lernen die Kinder von Verkehrserziehern der Polizei. Einer von ihnen ist Polizeihauptmeister Christian Bausch, der mit seiner Kollegin Oberkommissarin Marlene Schmid einen positiven Einfluss auf die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr hat. In den Kursen der Jugendverkehrserziehung für den Landkreis Günzburg beobachtet Polizist Bausch jedoch eine besorgniserregende Entwicklung. Da kommt eine Spende heimischer Unternehmer aus dem Landkreis für neue Fahrräder gerade recht.
Stopp-Schilder, Fahrbahnmarkierungen, alles ist auf dem Trainingsplatz an der Grundschule Burgau etwas kleiner und schmaler angelegt als im „richtigen Verkehr“. Dort bekommen Kinder einen Eindruck vom Straßenverkehr. Durch praktische Übungen und theoretische Einheiten vermitteln die Verkehrserzieher den Schülern nicht nur die Verkehrsregeln, sondern auch wichtige Fahrsicherheitstechniken. „Die Fähigkeit, sicher auf einem Rad zu sitzen, hat abgenommen“, erklärt Bausch. „Die Kinder fahren nicht mehr so viel Fahrrad.“Man merke, dass sie wackliger auf dem Rad unterwegs sind, weil einfach die Übung fehle, sagt der Beamte. Pro Klasse seien im Schnitt etwa drei bis vier Kinder dabei, die motorisch Schwierigkeiten
haben, etwa wenn sie ein Handzeichen geben und umschauen müssen. Die Verkehrserziehung sei immens wichtig, damit weniger Unfälle passieren. „Nach diesem Training kennen sich die meisten Kinder schon gut aus mit den wichtigen Dingen“, sagt er und rät den Eltern: „Üben, üben, üben. Mit den Kindern viel Fahrrad fahren, Fahrradtouren machen, unterwegs sein und sie im verkehrsberuhigten Bereich begleiten, damit sie sich an den Verkehr gewöhnen.“
Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen gehen die beiden Verkehrserzieher Bausch und Schmid auf die Bedürfnisse der Kinder ein und zeigen ihnen, wie sie sicher im Straßenverkehr agieren können. „Jedes Kind soll nach Abschluss der theoretischen und praktischen Kurse nicht nur den Fahrradführerschein besitzt, sondern auch das nötige Selbstbewusstsein, um sich sicher im Verkehr zu bewegen.“
Spende für mehr Verkehrssicherheit
Für das Sicherheitstraining stehen Fahrräder in entsprechender Größe bereit. Da die Zweiräder der Jugendverkehrsschule nicht mehr gebrauchstüchtig waren, mussten sie dringend durch 16 Neue ersetzt werden. Deshalb schlossen sich der Lions-Club-Förderverein, das Legoland, die VR-Bank Donau-Mindel sowie die Firmen Alko, Zott, Erhard-Markisen,
Koegl, Robatherm, Ludo Fact sowie die Verkehrswacht Günzburg zusammen und spendeten einen insgesamt einen höheren vierstelligen Betrag. Stellvertretend für die Spender betonte Martin Wachter, der Vorsitzende des Lions-Club-Fördervereins, dass ihm die Verkehrssicherheit der jungen Leute sehr am Herzen liege. „Alles, was für Kinder und Jugendliche investiert werde, sei gut angelegtes Geld.“
Die mobile Jugendverkehrsschule des Landkreises Günzburg, ein Lastwagen, vollgepackt mit Fahrrädern, Radhelmen, Verkehrsschildern und Lehrmaterial ist das Herzstück der Verkehrserziehung. Für das Sicherheitstraining stehen so intakte und verkehrssichere Fahrräder in entsprechender Größe bereit. Für die Sicherheit unserer Kinder im Straßenverkehr leistet die Verkehrsschule im Landkreis Günzburg einen wichtigen Beitrag, sagt Landrat Hans Reichhart. „Wir sind dankbar, dass diese Arbeit durch die Spendenbereitschaft unserer heimischen Unternehmen unterstützt wird.“