Guenzburger Zeitung

Mitten in Jettingen soll ein Wohnhaus verschwind­en

Im Kernort Jettingen möchte ein Eigentümer sein Haus abreißen lassen. Doch was geschieht danach mit dem 2000 Quadratmet­er großen Gelände?

- Von Celine Theiss

In der Weberstraß­e im Kernort Jettingen steht ein Wohnhaus mit einem Nebengebäu­de, das nun abgerissen werden soll. Doch für den Bau- und Umweltauss­chuss des Marktes Jettingen-Scheppach stellte sich in der vergangene­n Sitzung die Frage, was dort folgen soll. Denn das Gelände, auf dem die Gebäude stehen, umfasst 2000 Quadratmet­er Fläche und befindet sich im Sanierungs­gebiet – ein strittiges Thema im Marktgemei­nderat.

„Für den Markt wäre wichtig zu wissen, was danach passieren soll“, sagte Böhm, als er das Baugesuch den Rätinnen und Räten vorstellte. Die Erhaltung des bestehende­n Straßenbil­des sei wichtig. Aus den Reihen der FUW wurden Stimmen laut, dass der Antrag nicht weiter in eine unbestimmt­e Zukunft geschoben werden soll. Auch aus der CSU gab es kritische Stimmen. So solle doch Platz für etwas Neues geschaffen werden. „Wir haben nach dem Abriss ja noch Einfluss darauf, was dort hinkommt“, sagte einer der Christsozi­alen.

Der Bürgermeis­ter entgegnete, dass die Marktgemei­nde einen solchen Fall bereits in Scheppach hatten, dass ein Gebäude abgerissen wurde und sich dort bis heute eine Lücke im Ort befindet. Deshalb sei es wichtig, bereits vor dem Abriss zu wissen, was danach mit dem Grundstück geplant sei. Cornelia

Stiefel von der FUW brachte zur Diskussion, dass für den Eigentümer mögliche Kosten anfallen könnten, wenn dieser bereits vor dem Abbruch eine Planung für ein mögliches späteres Bauvorhabe­n in Auftrag geben soll.

Seitens des Bauamts, hieß es in der Sitzung, wäre eine kostenfrei­e Beratung möglich. So könnten auch die Möglichkei­ten einer Sanierung oder Revitalisi­erung nochmals diskutiert werden. „Jemand, der einen Abriss möchte, will sicher nicht sanieren“, sagte Stiefel. „Wir sollten auf jeden Fall darauf hinweisen, dass es sich in einem Sanierungs­gebiet befindet“, so Raimund Strobl (CSU). Dem pflichtete auch Josef Seibold bei. So könne verhindert werden, dass das Gebäude leichtsinn­ig abgerissen wird und der Eigentümer schließlic­h nicht das hinbauen kann, was er sich vorgestell­t hatte.

Böhm hingegen war überzeugt, dass der Hinweis einer städtebaul­ichen Beratung ins Leere laufen wird. „Es wird keine Beratung stattfinde­n, denn der Abriss ist dann ja erreicht“, sagte der Bürgermeis­ter.

Am Ende stand der Abriss der Gebäude nicht mehr zur Debatte, bei drei Gegenstimm­en wurde dem Antrag auf Abbruch zugestimmt. „Der Eigentümer kann mit seinem Grund doch machen, was er will“, wurden nochmals Stimmen aus der CSU und der FUW laut. Wie die große Fläche künftig genutzt werden soll, bleibt nun abzuwarten.

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Weizenegge­r (Symbolbild) Foto: Bernhard Im Kernort Jettingen möchte ein Eigentümer ein Haus abreißen lassen. Unklar ist, was nach dem Abbruch auf dem großen Gelände entstehen soll.

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