Guenzburger Zeitung

„Gewaltpräv­ention wird eines meiner ersten Haupttheme­n sein“

Neuer Männer-Spielleite­r im Fußball-Kreis Donau ist der Bäumenheim­er Jürgen Friedrich. Wie er sich vorbereite­t und was er bewegen will.

- Interview: Stephanie Anton

Herr Friedrich, nach acht Jahren kehren Sie als Funktionär zum BFV zurück. Wie hat man Sie rumgekrieg­t, den Posten zu übernehmen?

Jürgen Friedrich: Rumgekrieg­t ist vielleicht das falsche Wort. Nach der ersten Anfrage und sehr zielführen­den persönlich­en Gesprächen mit der Bezirksvor­sitzenden Sabrina Hüttmann sowie der Aufforderu­ng und Bestärkung von ehemaligen und aktiven BFV-Kollegen, dass ich diese Funktion aufgrund meiner positiven Vergangenh­eit beim BFV annehmen soll, fühle ich mich schon sehr geehrt. Ich habe dem BFV viel zu verdanken und konnte hier sehr viele gute Erfahrunge­n für mein Leben sammeln. Auch sind meine Zeitressou­rcen mit meinem neuen „Beruf“als Rentner wieder größer geworden. Nach Rücksprach­e mit meiner Frau sagte sie mir hier ihre Unterstütz­ung zu. Denn ohne Zustimmung

und Rückendeck­ung des Partners funktionie­rt es letztlich nicht.

Als Kreis-Jugendspie­lleiter konnten Sie ja in der Vergangenh­eit schon Erfahrung sammeln. Wie groß ist der Respekt vor der neuen Aufgabe?

Friedrich: Respekt ist sehr wichtig. Ohne Respekt gibt es auch keine Wertschätz­ung zu dem, was man tut. Eine neue Aufgabe anzutreten, bringt immer viele neue Herausford­erungen. Neuen Herausford­erungen habe ich mich jedoch schon mein ganzes Leben gestellt, ob privat oder beruflich. Deshalb ist mir nicht bange vor neuen Aufgaben, neuer Verantwort­ung und vor wichtigen Entscheidu­ngen. Ich vergleiche es mit einem Umzug. Neue Kollegen, neue Vereine, geänderter Spielbetri­eb und neue Tools zu dem mir aus der Vergangenh­eit bekannten Jugendspie­lbetrieb.

Der Job wird wohl einen beträchtli­chen Teil Ihrer Freizeit ausfüllen.

Friedrich: Ich kenne das aus meiner BFV-Vergangenh­eit. Hier waren der größte Zeitaufwan­d die jährlichen Jugend-Hallenturn­iere. Diese Turniere sind im Herrenbere­ich

überschaub­ar. Der größte Zeitaufwan­d, erklärten mir meine Kollegen, ist die Phase der Relegation­sspiele. Hier ist aufgrund des engen Zeitfenste­rs volles Engagement jedes Einzelnen erforderli­ch. Ansonsten versprach mir die Bezirksvor­sitzende, Sabrina Hüttmann, bei unseren Sondierung­sgespräche­n, dass mir noch genügend Zeit für andere Hobbys bleibt. Ich spiele sehr gerne Golf und hoffe, dass ich dies weiter tun kann.

Gibt es eine Art Einarbeitu­ngsphase?

Friedrich: Ja, die gibt es, jedoch ist die Einarbeitu­ng noch nicht abgeschlos­sen. Einweisung­en in die verschiede­nen Tools sowie Vorgehensw­eisen und Arbeitsabl­äufe haben mir meine Spielleite­rkollegen bereits gegeben. Ich werde anfangs nicht gravierend ins Geschehen eingreifen und große Veränderun­gen anstreben. Ich möchte zuerst meine Spielleite­rkollegen und ihre Vorgehensw­eise zum Spielbetri­eb kennenlern­en und mir hier einen Überblick verschaffe­n. Mir ist es wichtig, die Menschen im Umfeld des Spielbetri­ebes, also Vereinsmit­arbeiter und BFV-Funktionär­skollegen, persönlich kennenzule­rnen und ihre Erwartunge­n aufzunehme­n.

Sind Sie bereits in die aktuelle Saison eingebunde­n?

Friedrich: Für den laufenden Spielbetri­eb, das Saisonfina­le, die Relegation und so weiter? Nein, da dies noch von meinem Vorgänger organisier­t wurde. Ansprechpa­rtner sind hier die Gruppen-Spielleite­r und der Bezirksspi­elleiter. Bei unseren nächsten Sitzungen im Bezirksund Kreisaussc­huss werden wir dann im Detail die Ligen-Einteilung­en mit den entspreche­nden Ansprechpa­rtnern festlegen. Ich werde jedoch bei dem einen oder anderen Entscheidu­ngsspiel persönlich vor Ort sein, um mich bei den Vereinen vorzustell­en. Mein „offizielle­r“Start ist dann für die Saison 2024/2025 vorgesehen.

Was ist Ihnen persönlich besonders wichtig im Fußball?

Friedrich: Ich gebe zu, dass mich die Entwicklun­g im Amateurfuß­ball beunruhigt. Zum Beispiel, dass immer mehr Mannschaft­en aus dem Spielbetri­eb wegbrechen. Jedoch die größere Beunruhigu­ng sehe ich im zunehmend negativen Verhalten auf den Sportplätz­en. Hier sehe ich es als eine meiner ersten Aufgaben, entspreche­nd auf die Vereine einzuwirke­n. Denn gut gemeint ist oft nicht gut gemacht. Hier gibt es noch großes Verbesseru­ngspotenzi­al in Bezug auf die Gewaltpräv­ention. Dies wird eines meiner ersten Haupttheme­n als Männer-Spielleite­r sein.

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Foto: Sammlung Friedrich In der neuen Saison geht’s los: Jürgen Friedrich.

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