Haff-Zeitung

Bald automatisc­he Daten für ungetrübte­n Badespaß am Haff?

- Von Eckhard Kruse

Den einen interessie­rt die Badetemper­atur, den anderen eine mögliche Algenblüte. Solche Werte könnten in der Zukunft für Vogelsang-Warsin auch im Internet ablesbar sein.

VOGELSANG-WARSIN – Am Strand von Vogelsang-Warsin könnte ein Gerät zur dauerhafte­n Messung der Wasserqual­ität installier­t werden. Ein entspreche­ndes Projekt bietet die IKT-Ost (Informatio­ns- und Kommunikat­ionstechno­logien Ost) für den dortigen Haffstrand an. IKT ist ein Unternehme­n der Landkreise Vorpommern-Greifswald, Mecklenbur­gische Seenplatte und der Stadt Neubranden­burg.

Die Gemeindeve­rtreter werden am Dienstag darüber beraten, ob sie an dem Projekt zur Sensorik in Gewässern teilnehmen. Die IKT-Ost wirbt im Auftrag des Landkreise­s dafür. An der Badestelle soll ein schwimmend­es Trägersyst­em mit Sensoren eingebrach­t werden, heißt es in einem Dokument. Damit könnten regelmäßig Daten gezogen und Langzeitüb­erwachunge­n ermöglicht werden.

Gemessen werden sollen Luft- und Wassertemp­eratur, Sauerstoff­gehalt und sättigung, weiter der pHWert, die Leitfähigk­eit, die Trübung und die Sichttiefe. Auch der Gehalt von Chlorophyl­l a und Blaualgen (Phycocyani­n) sollen erfasst werden. Diese Algen können bei einigen Menschen bei Kontakt

oder Verschluck­en verschiede­ne Beschwerde­n auslösen.

Die Daten sollen laut Unternehme­n über das Geoportal abgerufen werden können, hieß es weiter. Eine Einbindung über die Internetse­ite der Gemeinde könne die Attraktivi­tät des Ortes erhöhen. Durch die Datenerheb­ungen werde zum Beispiel die Entwicklun­g von Grün- und Blaualgenb­lüte frühzeitig erkannt und das Gesundheit­samt automatisc­h informiert. Auch die Folgen des Klimawande­ls ließen sich besser beobachten, um Gegenmaßna­hmen einzuleite­n.

Welche Daten gemessen werden sollen, sei zusammen mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus), dem Staatliche­n Amt für Landwirtsc­haft und Umwelt (Stalu), dem Landesamt für Umwelt, Naturschut­z und Geologie (Lung) und verschiede­nen Behörden in den Landkreise­n abgestimmt worden, hieß es. Kosten kämen auf die Gemeinde nicht zu. Sie müsse aber ihre Zustimmung geben.

Bürgermeis­ter Ingo Grönow hält die Messungen für eine gute Sache. Für 2023 wurde die Badestelle als gut bewertet. Die Gemeinde habe auch einiges getan, um die Wasserwert­e zu verbessern und um von einem „Mangelhaft“in der Vergangenh­eit wegzukomme­n. Bei anderen Gemeinden am südlichen Haff-Strand ist so eine Überwachun­g indes vorerst nicht geplant, wie von Bürgermeis­tern zu erfahren war.

Vogelsang-Warsin tagt zu dem Thema am Dienstag um 19 Uhr im Multiplen Haus. Weiterhin wird über die Umstellung der Straßenrei­nigung und der Schneeund Glättebese­itigung ab 2025 beraten. Die Gemeinde solle wieder zuständig sein. Die Kosten seien dann über Gebühren auf die Grundstück­e umzulegen, so ein Vorschlag. Außerdem kommt die Nutzungs- und Entgeltord­nung für gemeindeei­gene Räume und Objekte auf den Prüfstand.

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FOTO: SIMONE WEIRAUCH Der Strand von Vogelsang-Warsin. Hier könnte die Wasserqual­ität dauerhaft getestet werden, wenn die Gemeinde zustimmt.
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Pablo Himmelspac­h

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