Bald automatische Daten für ungetrübten Badespaß am Haff?
Den einen interessiert die Badetemperatur, den anderen eine mögliche Algenblüte. Solche Werte könnten in der Zukunft für Vogelsang-Warsin auch im Internet ablesbar sein.
VOGELSANG-WARSIN – Am Strand von Vogelsang-Warsin könnte ein Gerät zur dauerhaften Messung der Wasserqualität installiert werden. Ein entsprechendes Projekt bietet die IKT-Ost (Informations- und Kommunikationstechnologien Ost) für den dortigen Haffstrand an. IKT ist ein Unternehmen der Landkreise Vorpommern-Greifswald, Mecklenburgische Seenplatte und der Stadt Neubrandenburg.
Die Gemeindevertreter werden am Dienstag darüber beraten, ob sie an dem Projekt zur Sensorik in Gewässern teilnehmen. Die IKT-Ost wirbt im Auftrag des Landkreises dafür. An der Badestelle soll ein schwimmendes Trägersystem mit Sensoren eingebracht werden, heißt es in einem Dokument. Damit könnten regelmäßig Daten gezogen und Langzeitüberwachungen ermöglicht werden.
Gemessen werden sollen Luft- und Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt und sättigung, weiter der pHWert, die Leitfähigkeit, die Trübung und die Sichttiefe. Auch der Gehalt von Chlorophyll a und Blaualgen (Phycocyanin) sollen erfasst werden. Diese Algen können bei einigen Menschen bei Kontakt
oder Verschlucken verschiedene Beschwerden auslösen.
Die Daten sollen laut Unternehmen über das Geoportal abgerufen werden können, hieß es weiter. Eine Einbindung über die Internetseite der Gemeinde könne die Attraktivität des Ortes erhöhen. Durch die Datenerhebungen werde zum Beispiel die Entwicklung von Grün- und Blaualgenblüte frühzeitig erkannt und das Gesundheitsamt automatisch informiert. Auch die Folgen des Klimawandels ließen sich besser beobachten, um Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Welche Daten gemessen werden sollen, sei zusammen mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus), dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (Stalu), dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (Lung) und verschiedenen Behörden in den Landkreisen abgestimmt worden, hieß es. Kosten kämen auf die Gemeinde nicht zu. Sie müsse aber ihre Zustimmung geben.
Bürgermeister Ingo Grönow hält die Messungen für eine gute Sache. Für 2023 wurde die Badestelle als gut bewertet. Die Gemeinde habe auch einiges getan, um die Wasserwerte zu verbessern und um von einem „Mangelhaft“in der Vergangenheit wegzukommen. Bei anderen Gemeinden am südlichen Haff-Strand ist so eine Überwachung indes vorerst nicht geplant, wie von Bürgermeistern zu erfahren war.
Vogelsang-Warsin tagt zu dem Thema am Dienstag um 19 Uhr im Multiplen Haus. Weiterhin wird über die Umstellung der Straßenreinigung und der Schneeund Glättebeseitigung ab 2025 beraten. Die Gemeinde solle wieder zuständig sein. Die Kosten seien dann über Gebühren auf die Grundstücke umzulegen, so ein Vorschlag. Außerdem kommt die Nutzungs- und Entgeltordnung für gemeindeeigene Räume und Objekte auf den Prüfstand.