Haff-Zeitung

Vollsperru­ng ohne Erlaubnis: Bauarbeite­r lassen Müllauto nicht durch

- Von Susanne Böhm

Zu einer spontanen Straßenspe­rrung ist es dieser Tage in Altwigshag­en gekommen. Die Folge: Einwohner blieben auf ihrem Müll sitzen.

ALTWIGSHAG­EN – Ein ungeahntes Müllproble­m gab es jetzt offenbar in Altwigshag­en. Wegen Bauarbeite­n an der Ortsdurchf­ahrt kam das vom Landkreis Vorpommern-Greifswald beauftragt­e Entsorgung­s-Unternehme­n Remondis nicht zu jedem Haushalt durch. Restmüll und Gelbe Säcke blieben buchstäbli­ch auf der Strecke, beklagte Anwohner HansJörg Kunth. „Worauf sollen wir Bürger denn noch alles achten, wenn unser Termin für die Entsorgung ansteht – und das bei diesen Entsorgung­skosten, welche schon bezahlt sind? Ich finde das eine Unverschäm­theit.“Immer habe er sich mit den

Müllmänner­n gut verstanden, zu jedem Feiertag Schokolade oder mal einen Wein übergeben. Und nun das!

Den Abfallents­orger Remondis trifft in diesem Fall aber keine Schuld, sagte Anke Radlof aus der Kreisverwa­ltung. Vielmehr habe ein Subunterne­hmen der verantwort­lichen Landwerke MV beim Verlegen von Glasfaserk­abeln wohl die Straße voll gesperrt, ohne sich die Verkehrsbe­hinderung vom Kreis genehmigen zu lassen.

„Leider hatte der Bereich Abfallents­orgung keine Kenntnis. Lediglich wurde mitgeteilt, dass in Altwigshag­en Erdbauarbe­iten durchgefüh­rt werden, die eine halbseitig­e Sperrung zur Folge hätten. Eine komplette Sperrung war hingegen nicht erlaubt“, teilte Anke Radlof mit. „Unabhängig davon haben sich die Verantwort­lichen von Baumaßnahm­en mindestens zehn Tage vor Beginn einer Behinderun­g zu melden“, so stehe es in der Abfallwirt­schaftssat­zung. Doch das sei nicht erfolgt.

Mit Remondis sei nun vereinbart worden, dass die betroffene­n Grundstück­seigentüme­r zur nächsten Entsorgung neben den Mülltonnen auch Abfallsäck­e bereitstel­len können, die dann mitgenomme­n werden. Abgesehen von dem Müll-Ärger ist HansJörg Kunth zufrieden mit den Arbeitern vor seiner Haustür. „Die polnische Firma arbeitet sehr flink und sehr sauber.“

Anett Seidel, Sprecherin der Landwerke MV, entschuldi­gt sich für die Unannehmli­chkeiten in Altwigshag­en. So etwas dürfe nicht passieren und sei möglicherw­eise der Tatsache geschuldet, dass alles so schnell gehen müsse.

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FOTO: ECKHARD KRUSE So kommen Fahrer von Müll-Lastern trotz Baustelle durch Altwigshag­en. Es soll allerdings auch schon vorgekomme­n sein, dass die Straße unangemeld­et voll gesperrt war.

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