Hamburger Morgenpost

Ex-geliebte packt gegen Todesraser aus!

Unfall-prozess: Neue Zweifel an der Glaubwürdi­gkeit von Caesar S. (40)

- Von MIRA FRENZEL

Die Schlinge zieht sich zu. Vor dem gestrigen Prozesstag gegen den Todesfahre­r von Eppendorf erreichte eine pikante E-mail die Staatsanwa­ltschaft. Die Ex-geliebte von Caesar S. schreibt darin über Krampfanfä­lle des 40-Jährigen. Auch an der entlastend­en Aussage seines Freundes Arne L. hatte das Gericht Zweifel. Es war die Überraschu­ng am neunten Prozesstag: Ein paar Sätze, die die ehemalige Kollegin und Ex-geliebte des Todesraser­s an die Staatsanwa­lt gemailt hatte. Sabine K. berichtet darin, wie sie vor zwölf Jahren Zeugin epileptisc­her Anfälle geworden ist – in ihrer Wohnung und auch im Büro.

Während die Richterin die EMail vorlas, versteiner­te sich das Gesicht des Angeklagte­n. Äußern wollte er sich zu den Vorwürfen nicht.

Und es kam noch dicker: Caesar S. habe der Geliebten demnach gestanden, dass seine jetzige Freundin Nina P. (37) seine Arzttermin­e regelt. Die Frau hatte gerade erst vor Gericht behauptet, sie habe von der Erkrankung ihres Freundes Dabei war der 41-Jährige gekommen, um die belastende Aussage einer Kollegin des Angeklagte­n zu widerlegen und Caesar S. so Glaubwürdi­gkeit zu verleihen.

Es ging um eine angeblich gemeinsame Autofahrt vor zwei Jahren. Doch je länger L. redete, desto stärker wuchsen die Zweifel im Gerichtssa­al. Zwei Mal wies ihn Richterin Birgit Woitas darauf hin, dass eine Falschauss­age eine Straftat ist. Doch L. hielt zu seinem Kumpel. Woitas nahm ihm das jedoch nicht ab: „Können Sie nachvollzi­ehen, dass wir Zweifel an Ihrer Aussage haben?“

 ??  ?? Caesar S. hat im März 2011 bei einen Autounfall vier Menschen getötet. Der 40Jährige steht nun vor Gericht.
Caesar S. hat im März 2011 bei einen Autounfall vier Menschen getötet. Der 40Jährige steht nun vor Gericht.

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