Hamburger Morgenpost

St. Pauli trifft das Tor nicht

Sprung auf Platz drei verpasst. Frontzeck klagt: „Wir haben zu viele Chancen liegen lassen.“

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Sandhausen entführt einen Punkt:

Keine Tore und nur ein Punkt. Fünf Tage nach der Kür in Fürth setzte St. Pauli zu Hause die Pflicht gegen Sandhausen in den Sand. Das 0:0 gegen den Tabellen15. war für die meisten der 27901 Zuschauer eine gefühlte Niederlage. Millern ohne Tor. Reifeprüfu­ng nicht bestanden. Wieder einmal haben es die Kiezkicker nicht geschafft, in zwei aufeinande­r folgenden Spielen eine Topleistun­g abzurufen. Es bleibt dabei, dass die Braun-Weißen keine zwei Siege in Serie landen können. Bitter für die eigenen Fans: In den letzten drei Heimspiele­n gab es keinen Sieg.

Immerhin: Erstmals nach neun Spielen stand nach 90 Minuten hinten wieder die Null. Vorne leider auch. Die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck hatte zahlreiche gute Chancen – aber sie trafen alles Mögliche, nur nicht das Tor. Zum Beispiel den Gang in die Südtribüne hinein (Maier) oder per Kopf (Schindler) den Hinterkopf einer Bedienung auf der Haupttribü­ne, die daraufhin ein Tablett Bier in die erste Reihe kippte.

Keeper Philipp Tschauner musste einen einzigen Ball halten – und hätte er das nicht getan, dann wäre St. Pauli als Verlierer vom Platz gegangen. In der Nachspielz­eit war Knoll alleine auf Tschauners Tor zugestürmt und hatte aus 16 Metern abgezogen, doch die Nummer eins der Hamburger parierte, besser: rettete.

„Schade“, sagte Trainer Michael Frontzeck nach der enttäusche­nden Nullnummer. „Wir haben mit großem Aufwand und auch Geduld gespielt. Das einzige Manko war, dass wir keine Tore gemacht haben. Wir haben zu viele Chancen liegen lassen. Dann darfst du dich nicht beschweren.“Dumm nur, dass

das „einzige Manko“das alles entscheide­nde Kriterium fürs Gewinnen betraf: Tore.

Die Gastgeber hatten mit der gleichen Startaufst­ellung wie beim 4:2 in Fürth losgelegt – und den Gegner in der ersten Viertelstu­nde schwindeli­g gespielt. Die wohl Beste von acht guten Chancen der Braun-Weißen, die für mindestens ein Tor hätten reichen müssen, vergab Maier bereits nach zwei Minuten, als er aus drei Metern den Ball übers Tor bugsierte.

Mit zunehmende­r Spielzeit schaffte es St. Pauli immer weniger, den offensiv erschrecke­nd

Vom Millerntor

berichten Stefan Krause und Nils Weber

harmlosen Gegner zu dominieren. Chancen gab es trotzdem: Doch bei Maier (15./54.), Schindler (42./73.), Halstenber­g (43.), Bartels (45.+1), Rzatkowski (55.) fehlte es entweder an der nötigen Präzision oder der gute Gäste-Keeper Manuel Riemann hatte seine Finger im Spiel.

„Mit ein bisschen Glück gewinnst du das Spiel“, haderte Tschauner. Mit ein bisschen Tor sogar ganz sicher.

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Sebastian Maier scheiterte mit St. Pauli an Sandhausen­s Torhüter Manuel Riemann (r.).
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