Hamburger Morgenpost

Ganz Hollywood

Benedict Cumberbatc­h ist auf dem Weg nachch oben. Jetzt spielt er

- Das Interview führte CHRISTIAN AUST

Durch seine Rolle als Sherlock Holmes in der BBC-Kult-Serie „Sherlock“wurde er weltberühm­t. Und als zorniger Khan in „Star Trek – Into Darkness“lehrte er Hollywood das Fürchten. Benedict Cumberbatc­h ist auf dem besten Weg nach ganz oben. Kritiker sind sich einig: Der 37-jährige Londoner ist ein fantastisc­her Schauspiel­er, der es sogar schafft, das nur wenig überzeugen­de Drama „Inside Wikileaks“(Start: 31.10.) sehenswert zu machen.

MOPO: Hollywood überhäuft Sie mit Angeboten, jeder reißt sich um Sie. Können Sie diesen Erfolg genießen?

Benedict Cumberbatc­h: Es fühlt sich auf jeden Fall sehr gut an. Ich wünschte, ich könnte diesen Moment etwas länger auskosten. Aber kaum hatten wir die dritte „Sherlock“-Staffel abgedreht, stand ich schon für das nächste Projekt vor der Kamera ... Das klingt nach Stress. Stimmt. Manchmal denke ich, es wäre nett, die Zeit anzuhalten. Anderersei­ts weiß ich aber auch nicht, ob dieser Erfolg dann wirklich greifbar wäre. Ich freue mich vor allen Dingen darüber, meinen Lebensunte­rhalt verdienen zu können. Und darüber, dass man mir die Möglichkei­t gibt, viele verschiede­ne Rollen zu spielen.

Sie stehen angeblich auch auf der Besetzungs­liste des neuen „Star Wars“-Films und diverser anderer High-End-Produktion­en ...

Und ich spüre deshalb auch einen gewissen Druck. Aber das ist doch ein sehr luxuriöses Problem. Ich beschwere mich nicht darüber.

„Ob Julian Assange meinen Rechner gehackt hat?! Bisher noch nicht. Also ... glaube ich.“

Wäre eine Hollywood-Karriere denn eine interessan­te Option?

Ich lese in letzter Zeit immer wieder Sätze wie: „Wir haben ihn an Hollywood verloren!“Das ist Quatsch – mich hat niemand verloren. Ich werde zum Beispiel auch weiterhin Theater spielen. Das Großartige an meinem Beruf ist ja, dass er nicht mehr so ortsgebund­en ist wie früher. Ich finde es spannend, in unterschie­dlichen Teilen der Welt zu arbeiten. Und ich besitze einen Koffer, den ich sehr gerne packe.

Was haben Sie immer im Gepäck, um sich in der Fremde nicht allein zu fühlen?

Gute Frage! Ich trage zum Beispiel immer ein Silberarmb­and, das mir ein Freund vor ewigen Zeiten geschenkt hat. Ich hänge auf sentimenta­le Weise daran. Es soll mir Glück bringen.

Sind Sie etwa abergläubi­sch?!

Nicht übermäßig. Ich denke sogar, dass ich für einen Schauspiel­er im normalen Rahmen abergläubi­sch bin. Ich habe aber bestimmte Rituale – meine Freunde würden lachen, wenn sie das lesen würden: Ich habe immer Übergepäck. Immer! Am Ende sind es immer zu viele Klamotten und Bücher.

In Deutschlan­d startet kommende Woche „Inside Wikileaks“. In dem Film spielen Sie Julian Assange. Hat er eigentlich auf das Projekt reagiert? Hat er sich vielleicht in Ihren Computer gehackt und eine Nachricht hinterlass­en?!

(lacht) Bisher noch nicht. Also ... glaube ich. Vielleicht kommt da noch etwas. Ich habe ihm zu Beginn der Dreharbeit­en aber eine E-Mail geschriebe­n.

Was stand denn da drin?

Das bleibt zwischen mir und ihm. Aber es ist kein Geheimnis, dass er nicht besonders begeistert davon war, dass wir diesen Film machen. Und auch nicht davon, dass ich ihn spiele.

➤ Der Film „Inside Wikileaks“läuft ab 31.10. unter anderem im Cinemaxx Dammtor

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Böse: Als Khan in „Star Trek – Into Darkness“(mit Karl Urban als „Pille“)
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Brühl).
Nerdig: In „Inside Wikileaks“spielt Brühl).
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Kultig: Seit 2010 spielt Cumberbatc­h Sherlock. Martin Freeman ist Watson.

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