Hamburger Morgenpost

Bad Kissingen macht Ordentlich Dampf

Das unterfränk­ische Kleinod, einer der bekanntest­en und beliebtest­en Kurorte, soll Weltkultur­erbe werden

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Viele private Geldgeber, Stadt und Freistaat haben in den vergangene­n Jahren kräftig in Bad Kissingen investiert. Mit der KissSalis Therme verfügt die ehrwürdige Kurstadt heute über eine der modernsten Einrichtun­gen dieser Art in Deutschlan­d, die psychosoma­tische Klinik ist über die Grenzen Frankens bekannt. Mit dem Kissinger Sommer entwickelt­e sich ein überregion­ales kulturelle­s Highlight, und 35 Millionen Euro flossen in die Renovierun­g und Modernisie­rung der Kuranlagen. Ohnehin ist Bad Kissingen laut Emnid-Umfrage Deutschlan­d bekanntest­er Kurort. Jährlich werden rund 1,5 Millionen Übernachtu­ngen gezählt.

Jetzt steht Bad Kissingen sogar auf der Vorschlags­liste Deutschlan­ds für den Titel als Unesco-Weltkultur­erbe. „Noch im nächsten Jahr wollen wir gemeinsam mit zwölf weiteren Bädern aus Deutschlan­d, Tschechien, England, Italien und Frankreich als die „Great Spas of Europe“offiziell die Bewerbung einreichen“, kündigt Kulturrefe­rent Peter Weidisch an.

Und die Erfolgscha­ncen stehen nicht schlecht, denn Bad Kissingen hat auch aus der Vergangenh­eit einiges zu bieten. Gerade in diesem Jahr feiert die Stadt den 100. Jahrestag des Regentenba­us, eines der schönsten Zeitzeugni­sse deutscher Bäderarchi­tektur. „Wir hatten auch das Glück, in den letzten 700 Jahren nicht von Kriegen verwüstet zu werden“, fügt Weidisch hinzu.

Die Villa, in der Otto von Bis-

marck während seiner 15 Aufenthalt­e in Bad Kissingen mit dem Kissinger Diktat Weltpoliti­k betrieb und mit der Rentenvers­icherung auch die Sozialpoli­tik in ein neues Zeitalter führte, beherbergt heute ein sehenswert­es Museum. Hier erfährt man, dass der korpulente Bismarck in einer Saison bis zu 50 Pfund abnahm – auch das könnte ein Motiv sein, Bad Kissingen einen Besuch abzustatte­n.

➤ Anreise: Mit dem Auto ist Bad Kissingen über die A 7 und 71 erreichbar. Nächstgele­gene Flughäfen sind Nürnberg und Frankfurt. Alternativ­e: die Bahn.

➤ Infos: Kostenfrei­e Servicetel­efon-Nummer 0800/976 88 00, www.badkissing­en.de

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In den Parks von Bad Kissingen (l.) kann man herrlich flanieren, in den Thermen entspannen (Foto o.).
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