Soll Flüchtlingsheim werden
Doch was wird nun aus seinem Palast? Limburger Kirchenfunktionär: „Der Geldgestank muss weg“
Limburg – Alles vom Feinsten: Franz-Peter Tebartz-van Elst hat viel Elan und noch mehr Geld investiert, um sich seinen Limburger Bischofspalast standesgemäß aufzumotzen. Nun hat der Papst ihn erst mal kaltgestellt und für den Bau werden laut „Spiegel“ganz andere Nutzungen diskutiert: Flüchtlingsheim, Suppenküche oder Sehenswürdigkeit – so hatte Tebartz-van Elst sich sein Domizil sicher nicht vorgestellt.
Nach dem Desaster um den Bischof denken Limburgs Kirchenobere nun in anderen, womöglich gottgefälligeren Dimensionen. „Der Geldgestank muss weg“, sagt ein Mitglied des Limburger Domkapitels im „Spiegel“. Die Caritas setzt nun lieber auf Suppenduft: „Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, könnten in der Residenz bewirtet werden.“
Doch auch die Unterbringung von Flüchtlingen ist denkbar. Nicht zum ersten Mal: Der im Bistum immer noch hochverehrte Altbischof Franz Kamphaus hatte seine Unterkunft Migranten überlassen, war betont bescheiden ins Priesterseminar gezogen.
Besonders schmachvoll für Tebartz-van Elst wäre ein dritter Plan: Aus Deutschlands notorischstem Neubau könnte ein Ziel für Touristen werden, die sich gegen Eintrittsgeld zwischen Luxus-Bädern, Edel-Kapelle und Privatpark umtun können. Und so die Erinnerung an den Luxusauf Jahre hellwach halten. Ein CaritasMitarbeiter: „Der Bau ist so etwas wie eine Erbsünde geworden, die uns der Bischof hinterlassen hat.“
Dazu kommt der juristische Scherbenhaufen: Neben einer kirchlichen Untersuchungskommission und der Staatsanwaltschaft Hamburg hat Franz-Peter Tebartz-van Elst möglicherweise bald auch noch Limburgs Staatsanwälte am Hals: Die prüfen ein Verfahren wegen Untreue gegen den Kirchenmann, den man derzeit noch in Rom beobachten kann – beim Shoppen.
„Der Bau ist so etwas wie eine Erbsünde geworden.“
Ein Caritas-Mitarbeiter