Gefeuerte Bässe
Hamburg im Reimgewitter: Jay-Z in der O2-World
Die Goldkette schwingt wild, der König guckt grimmig. Um Punkt 20 Uhr tritt Jay-Z gestern auf die Bühne der O2World. Bei seiner Show pfiff der 43-Jährige auf Tänzerinnen und große Showeffekte – und zeigte sich als harter RapRegent.
„Hamburg, make some motherfuckin Noise!“, ruft Jay-Z und eröffnet das Reimgewitter mit „Fuck Up The World“. Die Bässe grollen wie schweres Artilleriefeuer, der Rapper schaltet in den Maschinengewehr-Modus. „I Feel like a motherfuckin Cassius Clay, Genius!“, reimt er im kalten Strobolicht.
Nichts soll vom 43-Jährigen ablenken: Jay-Z steht unten allein auf der Bühne, reimt sich immer mehr in einen Rausch. Oben im Halbdunkel feuert Star-Produzent Timbaland den alles zermalmenden Beat von „99 Problems“ab. Im Publikum geraten die ersten Cappie-Träger in Ekstase.
Wer braucht schon Spezialeffekte, wenn man einen Reimfluss wie der Rapper aus New York hat. Die Radio-Hits hebt sich Jay-Z für die zweite Hälfte auf: Erst „I just wanna Love You“, später „Empire State of Mind“. Zwischendurch fordert Jay-Z alle Ladys zum Schreien auf und lässt den Finger kreisen, bis ihm der Pegel genügt. Zum plonkenden Beat von „Niggas in Paris“folgt die Komplett-Eskalation.
„Egal, wie viele Platten ich verkauft hab, für mich zählt genau das hier“, so Jay-Z über die Köpfe der tobenden Zehntausend hinweg. Der König hat gesprochen.