Hamburger Morgenpost

HSV siegt dank Tölpel-Torwart

Freiburgs Baumann patzt vor allen drei Hamburger Treffern Die Serie hält – Beister, Lasogga und van der Vaart jubeln!

- f.rebien@mopo.de FLORIAN REBIEN

Die Serie hält. Der HSV marschiert und lacht! Auch im vierten Ligaspiel unter Trainer Bert van Marwijk bleibt der „ Dino“unbesiegt. 3: 0 ( 1: 0) in Freiburg. Ein irres und verdammt komisches Spiel.

Wieder lagen sie sich in den Armen, erneut entführte der HSV drei Zähler aus dem Süden der Republik. Was zuletzt schon beim 5:0 in Nürnberg funktionie­rte, fand in Freiburg seine Fortsetzun­g. Allerdings: Die Hamburger wussten, wem sie dieses 3:0 vor allem zu verdanken hatten. SC-Keeper Oliver Baumann mutierte zum Tölpel- Torwart, patzte vor allen drei Treffern.

Von einem „cleveren Sieg“sprach Tolgay Arslan und schmunzelt­e: „Mit dem Torwart hat man ein bisschen Mitleid. Das habe ich noch nie erlebt.“Was war passiert? Nach 20 ereignislo­sen Minuten nahm der HSV-Express so langsam Fahrt auf. Lasogga zielte knapp vorbei (23.), traf den Außenpfost­en (28.) und scheiterte an Baumann (36.). Dann aber rappelte es – weil der Torwart seinen ersten Blackout hatte, aus seinem Tor eilte, aber an Badeljs Pass vorbei sprang. Beister bedankte sich, schob locker ein – 1:0 für den HSV (37.)!

Schon ein ziemlich unglaublic­her Treffer. Gar nicht mehr zu fassen, was dann aber unmittelba­r nach dem Wechsel passierte. Baumann, mit den Nerven zu Fuß, schaffte es, seinen ersten Fehlgriff noch zu toppen. Diesmal drosch van der Vaart den Ball nach vorn, der Schlussman­n wollte ihn sich greifen, ließ die Kugel aber fallen, Lasogga bedankte sich. 2:0 (47.). Und damit nicht genug. Baumanns Pannen-

Show ging weiter. Beisters Flachschus­s war zwar gut gemeint, aber harmlos. Nicht jedoch für Freiburgs Keeper, der die Kugel klatschen ließ. Diesmal ließ sich van der Vaart nicht zwei Mal bitten – 3:0 (63.). Unglaublic­h!

„Wie die Tore gefallen sind, das war schon ein bisschen peinlich für den Torwart. Aber solche Tage gibt es. Ich denke, der Sieg ist verdient, weil wir uns viele Chancen erarbeitet haben“, freute sich van der Vaart.

Ganz und gar nicht witzig fand das Spiel hingegen sein Trainer: „Ich war überhaupt nicht zufrieden mit meiner Mannschaft“, schimpfte van Marwijk. „Auch nach dem 3:0 habe ich mich noch geärgert. Gegen so einen Gegner müssen wir höher gewinnen. Wir haben noch unglaublic­h viel Arbeit vor uns. Vielleicht kann man das Spiel aber gebrauchen, um wieder einen Schritt nach vorne zu kommen.“Auf jeden Fall beim Blick auf die Tabelle. Dort ist der HSV an Bremen vorbeigezo­gen. Vor gut einem Monat, als van Marwijk seine Arbeit begann, lagen die Bremer noch fünf Punkte vor dem HSV…

 ??  ?? Oliver Baumann (r.) verpasst die Kugel, muss zusehen, wie Maxi Beister locker einschiebt.
Oliver Baumann (r.) verpasst die Kugel, muss zusehen, wie Maxi Beister locker einschiebt.
 ??  ??
 ??  ?? Diesmal schlägt Baumanns Fangversuc­h fehl, Pierre-Michel Lasogga erzielt sein sechstes Saisontor.
Diesmal schlägt Baumanns Fangversuc­h fehl, Pierre-Michel Lasogga erzielt sein sechstes Saisontor.
 ??  ?? Der letzte Akt der Pannen-Show: Nachdem Baumann abklatscht­e, trifft van der Vaart ins linke Eck.
Der letzte Akt der Pannen-Show: Nachdem Baumann abklatscht­e, trifft van der Vaart ins linke Eck.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany