Klopp: „Ich habe mich geschämt“
Pyro-Chaoten stellen Sieg des BVB in den Schatten „Lebensgefährlich!“DFL fordert hartes Durchgreifen
Derby gewonnen, drei Punkte geholt – aber viel Ansehen verspielt. Borussia Dortmund leidet nach dem 3:1 beim FC Schalke 04 unter dem erbärmlichen Auftritt eines Teils seiner Anhänger. BVB-Geschäftsführer HansJoachim Watzke kündigte harte Sanktionen gegen die Randalierer an, die sogar Feuerwerkskörper auf Schalker Fans schossen!
Das Sportliche, das 3:1 von Dortmund beim S04, spielt längst nur noch eine kleinere Rolle. Der BVB hat in der Schalker Arena durch die Pyro-Chaoten einen herben Imageverlust erlitten. Die schwarzgelben Randalierer im Gästeblock wüteten in einer Art, wie sie vor knapp zwei Jahren auch im Hass- Duell zwischen Hansa Rostock und dem FC St. Pauli zu sehen gewesen war.
Genauso wie Hansa-Hooligans damals schossen auch BVB-Chaoten absichtlich Raketen in die Fan-Bereiche des gegnerischen Teams. Das 143. Revierderby stand vor dem Abbruch, bevor es angepfiffen wurde. „Ich habe mich geschämt“, räumte BVB-Trainer Jürgen Klopp ein. Nicht ganz so aufgewühlt zeigte sich sein Spieler Kevin Großkreutz. „Ich schäm’ mich für gar keinen. Das muss jeder selbst wissen“, sagte der gebürtige Dortmunder. Schalkes Manager Horst Heldt war entsetzt
über die Radikalität: „Das ist einfach lebensgefährlich.“
Als BVB-Torwart Roman Weidenfeller versuchte, den Mob zu beruhigen, flogen auch ihm Bengalos entgegen. Schiedsrichter Knut Kircher pfiff das Spiel mit fünfminütiger Verspätung an.
Die Polizei nahm acht Randalierer fest und drei weitere in Gewahrsam. Watzke kündigte harte Maßnahmen gegen die Chaoten an. „Es gehört sich nicht, Raketen in andere Blöcke zu schießen und so ein Spektakel zu veranstalten. Das ist asozial, schlicht und ergreifend nicht tolerabel. Ich möchte mich dafür ganz offiziell beim FC Schalke 04 entschuldigen“, sagte Watzke. Das Verhalten der Randalierer werde nicht folgenlos bleiben. „Es wird etwas von unserer Seite geschehen, das ist sicher. Wir können einschätzen, wer die Rädelsführer waren, und wir werden handeln.“
Dies fordert auch DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig: „Wir verurteilen die Vorfälle aufs Schärfste. Hier werden von Einzelnen Verletzungen anderer billigend in Kauf genommen. Jetzt gilt es, dass die Polizei gemeinsam mit den Klubs die Täter schnellstmöglich ermittelt, damit diese gezielt bestraft werden“, sagte er.