Hamburger Morgenpost

Triumph im „Fuchsbau“

Hans Lindberg trifft vier Sekunden vor Schluss zum Sieg in Berlin. Starke Antwort auf Pokal-Aus

- Aus Berlin berichtet NILS WEBER n.weber@mopo.de

Vier Tage nach dem bitteren Pokal-K.o. gegen Göppingen hat der HSV in der Bundesliga einen großen Sieg gelandet und mit dem dramatisch­en 33:32 (16:19) bei den Füchsen Berlin zwei Big Points im Kampf um die deutsche Meistersch­aft verbucht.

Als die Schlusssir­ene im „Fuchsbau“ertönte, sprangen die Hamburger Spieler in die Luft, fielen sich in die Arme, tanzten im Kreis über das vom Schweiß und Wachs klebrige Parkett und feierten das Happy End im Handball-Krimi. Nach dem achten Sieg in Serie in der Liga ist der HSV mit 16:4 Punkten nach Minuspunkt­en Tabellenzw­eiter und jetzt Kiel- Jäger Nummer eins.

Mittendrin im Jubelpulk: Hans Lindberg, der vier Sekunden vor dem Ende den entscheide­nden Siebenmete­r verwandelt hatte. Zwei Minuten zuvor hatte der Rechtsauße­n beim Stand von 32:30 für den HSV einen Strafwurf verballert - und damit die Vorentsche­idung. „Es war kein Problem, dann den letzten Siebenmete­r zu werfen“, sagte der Däne, der mit zwölf Treffern mal wieder bester Werfer war, cool.

Genugtuung sprach aus den Worten der Sieger - und auch Erleichter­ung. „Super-schön! Das war ein extrem wichtiger Sieg, gerade nach dem Pokal-Aus“, sagte Kapitän Pascal Hens nach dem „Riesenfigh­t“ vor 9000 Zuschauern. Keeper Johannes Bitter verkündete: „Wir haben gezeigt, dass wir es können“. Und Linksaußen Toto Jansen meinte: „Darauf können wir stolz sein. Dieser Sieg steht für sich.“

Mit einer „sensatione­llen Abwehrleis­tung“(Trainer Martin Schwalb) in der zweiten Halbzeit hatte der Champions-League-Sieger die Weichen auf Sieg gestellt. Entscheide­nder Schachzug: Schwalb brachte „Comebacker“Blazenko Lackovic für Abwehrchef Davor Dominikovi­c im Mittelbloc­k. Nach 19 Gegentoren in Durchgang eins ließ der HSV in der zweiten Hälfte nur noch 13 zu.

Die Hamburger wiesen im Spitzenspi­el nicht nur ihre Klasse nach und zeigten in der Schlusspha­se Nervenstär­ke. „Die Mannschaft hat auch Charakter bewiesen“, betonte Lindberg. Jeder hatte sich dem Erfolg untergeord­net und seinen Teil dazu beigetrage­n. Der HSV geht jetzt mit einem „guten Gefühl“(Bitter) in die anstehende zehntägige Länderspie­lpause.

STATISTIK, HSV-Tore: Lindberg 12/ 7, Duvnjak 7, Markovic 5, Nilsson 3, Hens 2, Jansen 2, Lackovic 1, Pfahl 1; bester Füchse-Werfer: Petersen 8/4; Strafen: 14/12

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für Hamburger Jubelarien (l.).
Zwölf Treffer erzielte Hans Lindberg (großes Foto) für den HSV in Berlin und sorgte mit seinem letzten Tor für Hamburger Jubelarien (l.).
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