Rock-Legende „Take a Walk on the Wild Side“Lou Reed (71) ist tot
Der „Velvet Underground“-Sänger starb fünf Monate nach einer Lebertransplantation
Lou Reed ist tot. Der amerikanische Sänger und Songwriter, der mit seiner Avantgarde-Band „The Velvet Underground“Musikgeschichte schrieb, starb im Alter von 71 Jahren – fünf Monate nach einer Lebertransplantation. Neben seinem Band-Kollegen John Cale war er der bekannteste Wegbereiter der späteren Indie- und Punk-Bewegung. Irgendwann, es war Mitte der 60er Jahre, da verlor Rockmusik ihre Unschuld. Elvis, die Beatles, Stones, Kinks – der Mainstream der Rock’n’Roll-, Beat- und Rock-Bewegung war vielen Jugendlichen zu brav geworden. Man vermisste das rebellische Element in der Musik, die sich längst dem Kommerz verschrieben hatte. Und genau das lieferte jenes Duo, bestehend aus dem New Yorker Lou Reed und dem Briten John Cale, das ab 1965 unter dem Namen „The Velvet Underground“(erweitert um Sterling Morrison und Angus MacLise) die Szene aufmischte.
Die Band hielt sich an keine Vorgaben: Cale quäl-quälte seine Gitarrensaiten, die er gezielt verstimmte. Man ließ sich vom Popart-Erfinder Andy Warhol inspirieren, der die Band unterstützte und Plattencover (Banane) gestaltete. Zudem kokettierte Reed mit literarischen Einflüssen.
Die bitterbösen Texte der Band stießen im prüden Amerika auf Empörung. rung.Empörung. The Velvet UnderUnderground groundUnderground galt als Urknall deder späteren Punk- und IndieIndieBewegung. Musik-LegenLegenden denLegenden wie David BowiBowie und Iggy Pop wurden von Lou Reed inspirierinspiriert und gefördert. Der EinEinfluss flussEinfluss von Velvet UnderUnderground groundUnderground war enorm, deder kommerzielle Erfolg jedoch geringgering. Zum musikalimusikalischen
schenmusikalischen GotGott wurde Lou Reed endgültig, als er 1972 seine Solokarriere startete. Stücke wie „Walk on the Wild Side“und „Sad Song“sind untrennbar mit seinem Namen verbunden. 1973 setzte der Spross einer konservativFamilie aus Brooklyn (die eigentlich Rabinowitz hieß) mit dem Album „Berlin“der geteilten deutschen Hauptstadt ein musikalisches Denkmal.
Reed war seiner Zeit stets voraus, unangepasst erklärte er dem kulturellen Establishment den Krieg und beflügelte mit seiner Gegenkultur den Zeitgeist. Seine Helden waren oft in ihre unlösbaren Widersprüche oder seelischen Abgründe verstrickt.
Nach einer Lebertransplantation im Frühjahr wirkte Reed noch zuversichtlich: „Ich bin ein Triumph der modernen Medizin, Physik und Chemie“twitterte er. Und dass er sich freue, bald wieder „auf der Bühne zu stehen“.
2001 war erstmals Reeds Tod gemeldet worden – eine Falschmeldung, wie sich herausstellte. Und so warteten auch gestern viele auf das Dementi – leider vergeblich!