Der Vertrags-Zoff
Im Sommer sind wohl beide ablösefrei weg. Kreuzer: „Jeder muss sich realistisch einschätzen“
Sportlich läuft’s prima, der HSV ist im Aufwind – nur am Verhandlungstisch gibt’s weiter Zoff. Nach Dennis Diekmeier wird wohl auch Tomás Rincón das Angebot auf eine Vertragsverlängerung ablehnen und Hamburg im Sommer verlassen. Das hatte er sich anders vorgestellt. Vor ein paar Tagen erhielt Rincón Hamburgs Angebot für einen neuen Zwei-Jahres-Kontrakt – zu nur unwesentlich verbesserten Bezügen (knapp eine Million Euro). „Ich bin enttäuscht, wir sind sehr weit auseinander“, ließ der 25-jährige Venezolaner wissen. Nun aber stellt HSV-Sportchef Oliver Kreuzer klar: „Das Angebot ist gut! Wenn ein Vertrag ausläuft ist das keine Garantie für eine Gehaltserhöhung.“Rumms!
Wieder Ärger im Vertragspoker. Wie schon bei Diekmeier, dem der HSV dasselbe Gehalt wie bislang (1,2 Millionen Euro) zahlen will – und sich weigert, die vom 24-Jährigen gewünschten 150 000 Euro draufzupacken. Konsequenz: Diekmeier wird im Sommer ablösefrei gehen.
Kreuzer verteidigt seine Marschroute, sagt: „Die Spieler müssen sich realistisch einschätzen. 150 000 Euro sind für mich viel Geld.“Und weiter: „Es ist nach wie vor so, dass wir den Gehaltsetat runterschrauben müssen. Wie soll das gehen, wenn wir jeden auslaufenden Vertrag aufstocken?“
Möglich, dass nach Diekmeier nun auch Rincón im Sommer die Fliege macht. „Wir wollen beide halten“, so Kreuzer. „Aber wenn sie woanders mehr Geld bekommen und das machen wollen, dann sollen sie es machen.“Das Problem: Mit Diekmeier ginge ein junger, hoffnungsvoller deutscher Verteidiger – und mit Rincón die einzige echte „Kampfsau“, die der HSV im Kader hat. Ersatz müsste her. Ob es da nicht sogar günstiger wäre, die auslaufenden Verträge leicht aufzubessern?