Boss Rudolph wirft hin!
Der Präsident legt sein Amt nieder Übernimmt Bruder Andreas wieder?
HANDBALL Der Sieg der HSV-Handballer in Berlin war Balsam für die Seele, Befreiung vom Ballast und ein Bonus für das Punktekonto. Doch das kollektive Aufatmen des Vereins währte nur kurz. Jetzt platzte die Bombe: Präsident Matthias Rudolph ist zurückgetreten! „Ich habe mich zu meinem Rückzug entschieden, weil ich das Amt nicht mehr so ausführen kann, wie es nötig wäre“, erklärte Rudolph gegenüber der MOPO. „Ich habe nicht mehr die Zeit und die Kraft, den Job zu machen.“Erst im Juli 2012 hatte Matthias Rudolph das Präsidentenamt von seinem Bruder Andreas übernommen.
Die Entscheidung wirkt wie eine Kurzschlussreaktion. Die Wahrheit aber ist: Rudolph hatte seinen Rücktritt bereits Anfang September im Kreise des Präsidiums verkündet, genauer gesagt direkt vor dem Spiel gegen den THW Kiel (26:32). Seine Präsidiumskollegen hielten dicht, versuchten bis zuletzt, ihn umzustimmen.
Die offizielle Rücktrittsbegründung ist nur die halbe Wahrheit. Hinter den Kulissen hatte es in den letzten Monaten kräftig gekracht. Es ging um die Personalie Frank Rost ebenso wie um Spielertransfers, die durch den Etat nicht zu finanzieren sind. Zudem soll es zwischen den Rudolph-Brüdern Streit gegeben haben.
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NILS WEBER
Wer wird jetzt der neue Boss? Bis auf weiteres haben Vize-Präsident Frank Spillner und Schatzmeister Jens Lingthaler die Aufgaben übernommen, halten das Tagesgeschäft am Laufen. Übernimmt Spillner? „Das ist jetzt nicht das Thema“, wiegelt er ab.
Heiße Variante: Der ExBoss kehrt zurück. Andreas Rudolph ist nach wie vor Hauptgesellschafter des Vereins, kennt die Strukturen, hat das Geld. Sein finanzielles Engagement wird dringender denn je benötigt.