„Christian“bringt Tod und Verwüstung
Tausende waren ohne Strom, Menschen von Bäumen erschlagen
London – Erst sorgte „Burkhard“für mächtig Wind – und jetzt haut uns „Christian“alles, was nicht niet- und nagelfest ist, um die Ohren. Meteorologen halten das Orkantief für den schwersten Herbststurm seit zehn Jahren. Nicht ohne Grund: „Christian“brachte in halb Europa Tod und Verwüstung. Mindestens vierzehn Menschen kamen ums Leben, allein in Deutschland starben sieben Personen.
Wie eine Walze fegte der Orkan zunächst über die britische Insel hinweg. Eine 17-Jährige starb in Kent im Bett, als ein Baum auf ihr Haus schlug. Nördlich von London wurde ein Mann im Auto sitzend von einem entwurzelten Baum getroffen und starb. 130 Flüge fielen in Heathrow aus, 270 000 britische Haushalten waren ohne Strom.
Mit dem neuen Rekordwert von 191 Stundenkilometern(gemessen auf Borkum und Helgoland) traf „Christian“dann auf Deutschland und forderte auch hier Todesopfer. Eine 66-jährige Frau wurde in Göhl bei Oldenburg in Holstein von einer umstürzenden Mauer erschlagen. Ein Mann war mit drei Kindern von Essen nach Gelsenkirchen unterwegs, als sein Wagen von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Der Mann und ein Kind starben. Ein zweites wurde schwer verletzt, ein drittes leicht. „Die Überlebenden sind schwer traumatisiert“, so ein Polizeisprecher. Auch in Schorten (Niedersachsen) tötete ein Baum eine Autofahrerin. In Göttingen riss eine Sturmbö Teile der Fassade eines Uni-Gebäudes ab, die auf mehrere Autos stürzten.
Auch die Niederlande wurden nicht verschont. Ein Baum tötete in Amsterdam eine Frau. Die Fähre aus Newcastle mit 1000 Passagieren konnte nicht den Hafen in Ijmuiden erreichen, musste auf offener See auf das Ende des Sturms warten.