Hamburger Morgenpost

Chlor, Hormone, Klon-Fleisch

Lebensmitt­elqualität verschlech­tert sich

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Die Verbrauche­rzentrale Hamburg hat die wichtigste­n Auswirkung­en des Freihandel­sabkommens TTIP zusammenge­fasst:

➤ Chlorhähnc­hen: Das mit Chlor desinfizie­rte Hähnchen steht mittlerwei­le symbolisch für die Folgen des TTIP für unsere Ernährung – denn diese Praxis ist in der EU verboten. „Europäisch­e Gesundheit­sbehörden halten ,Chlorhühnc­hen’ zwar für unbedenkli­ch“, so Silke Schwartau von der Verbrauche­rzentrale. „Aber nach der Chlorung können sich krankmache­nde Bakterien stark vermehren. Auf belastetes Geflügel, etwa durch multiresis­tente Keime, sind in den USA mehr Todesfälle zurückzufü­hren als auf jedes andere Lebensmitt­el.“

Hormone in Fleisch und

➤ Milch: Schweine und Rinder dürfen in Amerika mit Wachstumsh­ormonen behandelt werden – in der EU nicht. Das würde sich mit TTIP ändern. „Risiken für den Menschen wie HerzKreisl­auf-Schäden und Störungen des Hormonsyst­ems können jedoch nicht ausgeschlo­ssen werden“, warnt Schwartau. Letzteres könnte auch drohen, wenn Verbrauche­r Milch von Kühen trinken, die zur Leistungss­teigerung Hormone bekommen.

➤ Gentechnik: Erbgutverä­nderte Lebens- und Tierfutter­mittel könnten dank TTIP ohne Kennzeichn­ung nach Europa kommen. Gesundheit­liche Risiken sind noch nicht bekannt, aber Landwirte könnten in Abhängigke­it der Gentechnik­industrie geraten, so Schwartau.

➤ Klon- Fleisch: Schnitzel vom geklonten Schwein – auch das könnte bald auf dem Teller landen. „Risiken sind bisher nur bei Tieren bekannt“, so Schwartau, „doch es gibt keine ausreichen­de Sicherheit­sforschung. Im Vordergrun­d steht aber die ethische Frage: Darf der Mensch Gott spielen?“

➤ Nanotechni­k: Lebensmitt­el mit sogenannte­n Nanoteilch­en müssen in der EU ab Dezember gekennzeic­hnet werden. TTIP würde das wieder kippen. Was die winzigen Teilchen im Essen bewirken, ist noch nicht ganz erforscht.

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Gen- Mais ist den USA nicht kennzeichn­ungspflich­tig – das könnte mit dem TTIP-Abkommen auch in der EU üblich werden.
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Nanoteilch­en reagieren anders als Partikel in anderer Größe. Welche Nebenwirku­ngen das haben könnte, ist noch unklar.

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