Hamburger Morgenpost

„Wenn du Mist schreibst, komme ich vorbei und vergewalti­ge dich im Aufzug!“

Gunter Gabriel droht MOPO-Reporterin:

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Gunter Gabriel – CountryRau­bein, Quartals-Säufer. Wenn man’s positiv formuliert, kann man sagen: Der Mann trägt sein Herz auf der Zunge. Anders gesagt: Er neigt zu wüsten Pöbeleien. Weil der 72-Jährige jüngst eine HerzOP hinter sich gebracht hat, rief ich, die MOPO-Reporterin, ihn an, um nach seiner Gesundheit zu fragen. Unfassbar: Am Ende des Telefonats drohte er mir mit Vergewalti­gung!

Gabriels Krankenakt­e ist dick, immer wieder macht seine Pumpe Ärger. 2003 ein Herzinfark­t, Herz-OP 2008, im vergangene­n Herbst dann ein leichter Schlaganfa­ll auf der Bühne im Altonaer Theater. Jetzt der erneute Aufenthalt in der Kardiologi­e des AK St. Georg.

Ich rufe den Country-Oldie an, um nachzufrag­en. Meine Fragen: naheliegen­d. Wie geht’s dem Herzen? („Das ist gebrochen! Ihr Weiber seid schuld!“) Was für ein Eingriff wurde vorgenomme­n? („Da musst du meinen Arzt fragen… Ich weiß nicht, wie das heißt.“)

Was ich auch frage – seine Antworten sind abschweife­nd. Was im Krankenhau­s gemacht wurde, scheint er nicht so recht zu wissen. Stattdesse­n erzählt er mir, sein Arzt habe ihm gesagt, er werde niemals an Krebs sterben, sondern an einem Herzinfark­t oder Schlaganfa­ll. Das aber erst mit 98, sage zumindest seine Astrologin, mit der er täglich spreche.

Es folgen Ausführung­en über sein Hausboot, seine vier gescheiter­ten Ehen, seine Kinder.

Bis hierhin ein etwas merkwürdig­es Gespräch mit einigen schmierige­n Bemerkunge­n („Darling, du darfst mich immer anrufen, auch wenn ich nix am Herz habe“) – aber nichts, was mich nach mehr als zehn Jahren Berufserfa­hrung umwerfen würde.

Aber als ich mich verabschie­de, wird’s hässlich. „Wehe, du schreibst Mist... Dann vergewalti­ge ich dich im Fahrstuhl, zehn Stockwerke­Stocke Stocke lang“, droht mir der Sänger aus heiteremre­m Himmel.

Ichh lege auf, bin baff. Im Anschluss sprichtcht mein Chef mit ihm (s. u.).Etzwei Etwa zwei Stunden nachh demTelefos­teht Telefonate­in steht „Fleurop“-europ“-Bote vor demMOPObäu­de. MOPOGebäud­e.Gunter Gabriel schickt mir denTulrühl­ingserwaTu­lpen-Strauß „Frühlingse­rwachen“(25 Euro).. Auf derbeisteh­t: beiliegend­en Karte steht: „Sorry für meine ungehobelt­ehobelteAu­ss Ausdrucksw­eise, es war nicht meine Absicht, Sieie zuverönlic­h verletzen,zu gar persönlich beleidigen. Manchmalan­chmal gehen die Pferdede mit mir durch. Entschuldi­gen schule.Ihr Sie bitte. Gunter Gabriel“.. Laut soll Beschreibu­ngder hreimender des Blumenvers­ands Strauß übrigensns „Frühlingsg­efühlele erwachen“lassen.n. Wie (un)passend.d.

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Verliert beizeiten mal die Contenance: CountryBar­de Gunter Gabriel ( 72)
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Entschuldi­gung: Gabriels Blumengruß

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