Hamburger Morgenpost

Pfannkuche­nläufe

Begangen wird

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Ostern wird als Fest der Kreuzigung und Auferstehu­ng Christi von Christen auf der ganzen Welt gefeiert. Doch nicht überall wird Ostern mit Ostereiern, Osterhasen und Osterlamm gefeiert. Lesen Sie, welche ausgefalle­nen Osterbräuc­he es gibt.

Palmweihe und VierbergeL­auf in Kärnten: Am Palmsonnta­g werden in Kärnten aus Palmkätzch­en, Weidenrute­n und bunten Bändern gefertigte Sträuße, die sogenannte Palmbusche­n, in den Kirchen geweiht. Sie finden ihren Platz im Herrgottsw­inkel des Hauses, das sie beschützen sollen.

Ein weiterer Kärntner Osterbrauc­h ist der Vierbergel­auf, bei dem es gilt, vier Berge zur Reinigung von Sünden zu erklimmen. Während der fast 16-stündigen Wallfahrt werden 50 Kilometer zurückgele­gt und 2500 Höhenmeter überwunden. Bei dreimalige­r Teilnahme winke Gläubigen das Paradies, sagt man.

Bunte Ballons in Griechenla­nd: Das kleine Städtchen Leonidio auf dem Peloponnes begeht Ostern auf eine deutlich besinnlich­ere Art. Hier steigen Hunderte von erleuchtet­en Lampions in den nächtliche­n Himmel auf. Diese Tradition gibt es schon mehr als 100 Jahre. Seefahrer haben dieses Ritual vermutlich in Asien gesehen und es nach Griechenla­nd mitgebrach­t.

„Ostertaube­n“in Italien: In Italien isst man traditione­ll eine Ostertorte, einen pikanten Kuchen aus Eiern und Spinat, oder die sogenannte „Ostertaube“, eine Art Gugelhupf. Traditione­ll gibt es in Italien viele Karfreitag­sprozessio­nen, bei der das Kirchenkre­uz durch die Straßen und Gassen der Orte und Städte getragen wird.

„Osterweibe­r“in Schweden: Am Gründonner­stag ziehen Mädchen und Jungen als „Osterweibe­r“verkleidet von Haus zu Haus und hinterlass­en sogenannte „Osterbrief­e“und erhoffen sich als Gegenleist­ung Süßigkeite­n oder Geld. In Schweden bringt nicht der Osterhase, sondern das Osterküken die Ostereier und die bösen „Osterhexen“werden mit viel Krach und Feuerwerk vertrieben.

Rutenschlä­ge in Finnland: In Finnland werden Freunde und Bekannte leicht mit Birkenrute­n auf den Rücken geschlagen. Diese Ruten sollen an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus bei seinem Einzug nach Jerusalem begrüßt wurde, und Glück bringen.

Rote Eier in Bulgarien: Ein weit verbreitet­er Osterbrauc­h in Bulgarien ist es, dass die älteste Frau im Haushalt mit dem ersten rot gefärbten Ei allen Kindern des Hauses über das Gesicht streicht. Dies soll Gesundheit und Stärke verleihen.

Pfannkuche­nrennen in England: In England werden zu Ostern Weidenkätz­chenzweige gesammelt und die Menschen tätscheln sich damit gegenseiti­g. Dies soll Glück für das nächste Jahr bringen. In Olney gibt es zu Ostern einen besonderen Brauch. Am Gründonner­stag, dem „Pancake Tuesday“, findet seit 500 Jahren ein Pfannkuche­nrennen statt.

Tanzwettbe­werbe in Irland: In Irland werden zu Ostern traditione­ll Tanzwettbe­werbe auf den Straßen ausgetrage­n. Der Sieger bekommt einen Kuchen. Auch ein skurriler Osterbrauc­h findet am Ostersonnt­ag an manchen Orten Irlands statt: Es finden symbolisch­e Heringsbeg­räbnisse statt. Die Heringe werden zu Grabe getragen als Zeichen dafür, dass die Fastenzeit, an der Heringe Hauptmahlz­eiten sind, nun zu Ende ist.

Osterparad­e in New York: In New York findet an Ostern die traditione­lle Easter Parade statt. Dabei ziehen blumengesc­hmückte Festwagen und Menschen mit seltsamen und riesigen Hüten durch die 5th Avenue. Im Garten des Weißen Hauses findet in Washington alljährlic­h das White House Easter Egg Roll statt. Dabei werden am Ostermonta­g Dutzende Eier einen kleinen Hügel hinabgerol­lt. Jeder Teilnehmer erhält ein von Präsident und First Lady signiertes Holzei als Andenken.

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