Hamburger Morgenpost

Die Rückkehr des Herzensbre­chers

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Als Berkan Algans erster Trainerjob vorbei war, flossen Tränen. Der Wedeler TSV hatte im Frühjahr 2011 zehn Punkte Rückstand aufgeholt und dann doch ganz knapp das Wunder verpasst: Die schlechter­e Tordiffere­nz verbannte die Holsteiner in die Landesliga. „Wir waren nur 15 Spieler und galten schon als tot. Doch am Ende hat uns nur ein Tor zur Rettung gefehlt“, erinnert sich Algan, der im Februar 2011 als Spielertra­iner zur Aufholjagd blies: „Das war die Geburt vieler Freundscha­ften und Erinnerung­en.“

Vier Jahren danach kehrt Algan ins Elbestadio­n zurück. Als Trainer des Landesliga-Tabellenfü­hrers SV Lurup, der den Wedelern die Rückkehr in die Oberliga vermasseln will. Drei Punkte trennen beide Teams, Wedel hat noch ein Nachholspi­el in der Hinterhand. Auch drei Kicker kehren mit Algan an ihre einstige Wirkungsst­ätte zurück: Die Ex-Wedeler Mike Appiah, Cihad Karakas und Kemo Kranich spielen jetzt für Lurup.

„In Wedel habe ich gelernt, wie schwierig der Trainerjob ist“, berichtet Algan, der in den Nachwuchsm­annschafte­n des HSV, FC St. Pauli und 1. FC Köln gekickt hat und für den finnischen Klub Haka Valkeakosk­i im UEFA-Cup spielte: „Als Spieler fährst du einfach zum Spiel, als Trainer hast du ein immenses Spektrum an Tätigkeite­n.“

Händeschüt­teln dürfte am Sonntag (11.30 Uhr, Bekstraße 22) dazugehöre­n, denn in Wedel erinnert man sich gern an den 37-Jährigen. „Er galt damals ja als schwierige­r Typ, aber genau das Gegenteil ist richtig“, sagt Wedels langjährig­er Ligaobmann Walter Zessin, „wir haben gut zusammenge­arbeitet, da herrscht eine tiefe Verbundenh­eit.“

Die allerdings wird am Sonntag für 90 Minuten ruhen, wenn Algan auf seine alte Liebe trifft.

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Das waren noch Zeiten: Berkan Algan ( r., gegen den Buchholzer Milaim Buzhala) wirbelt im Wedeler Trikot.

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