Mit dem Regie-Rebellen
Die 34-Jährige über ihre Babypause, kühle Französinnen und die Arbeit mit Terrence Malick
Nach der Geburt ihres Sohnes Aleph im Jahr 2011 zog sich Natalie Portman zurück, um sich ihrer Familie zu widmen. Für den Film „Knight Of Cups“kehrte sie nun zurück ins Film-Business. Mit der MOPO sprach sie über ihren neuen Film – und das Leben in Paris.
MOPO: Seit Oktober 2014 leitet ihr Mann Benjamin Millepied die Abteilung Tanz an der Pariser Oper. Sie leben seither als Familie in Frankreich. Haben Sie sich eingelebt? Natalie Portman: Natürlich ist Paris auch schon Zuhause. Aber die Stadt ist eben doch ganz anders als alle, in denen ich vorher gelebt habe. Ich will nicht übertreiben, was die Unterschiede angeht, allerdings gibt es eben doch auch vieles, was man erst lernen muss. Auch über sich selbst. Ich zum Beispiel habe mich vorher nie als typische Amerikanerin empfunden. Aber seit ich in Paris lebe, weiß ich, wie amerikanisch ich bin. Tatsächlich? Oh ja. Ich lächele zum Beispiel sehr viel und bemühe mich immer, dass sich mein Gegenüber wohlfühlt. Damit fällt man in Paris schon mal auf. Und ich trage gerne diese super bequemen „Ugg“Stiefel. Das geht in Frankreich eigentlich gar nicht. Das passt halt nicht zu diesem typischen Chic, den ich so sehr bewundere, aber nun einmal leider nicht habe. Nach der Geburt 2011 legten Sie eine Baby- Pause ein. Haben Sie die Schauspielerei vermisst? Das habe ich in der Tat. Und darüber habe ich mich gefreut, denn das zeigte mir, dass es die richtige Entscheidung ist, irgendwann auch wieder zu arbeiten. Ich habe mich richtig gefreut, war aufgeregt und hungrig auf die nächste Rolle. Terrence Malick führte Regie bei Ihrem aktuellen Film „ Knight Of Cups“. Er gilt als einer der ungewöhnlichsten
Ihres
Sohnes
„ In Paris merke ich, wie amerikanisch ich eigentlich bin.“Natalie Portman ( 34)
Regisseure unserer Zeit. Ist auch die Arbeit mit ihm etwas Besonderes? Ohne Frage. Schon weil man bei ihm nie sicher sein kann, ob man am Ende überhaupt im fertigen Film zu sehen sein will. Terry dreht unglaublich viel Material, aber seine Filme entstehen dann erst im Schneideraum. Meine Rolle in „Knight Of Cups“war von Anfang an nicht besonders groß. Aber bei der Weltpremiere auf der Berlinale habe ich dann gesehen, dass ich sogar noch weniger im Film vorkomme als gedacht. Selbst wenn ich in dem Film gar nicht mehr vorkäme, wäre ich nicht böse. Denn die einzigartige Erfahrung mit ihm zu drehen, würde ich nicht missen wollen. Die Szenen, die Sie haben, jedenfalls hoch emotional. Finden Sie? Vielen Dank. Ich selbst tue mich total schwer damit, so etwas zu beurteilen. Aber vielleicht haben Sie recht – emotional war das für mich auf jeden Fall. „Knight Of Cups“war, wie gesagt, mein erster Film nach der Geburt meines Kindes. Ich hatte zwei Jahre lang nicht gedreht, und die Arbeit an dem Film war deswegen vielleicht eine noch intensivere Erfahrung als sonst.
sind
„ Knight Of Cups“: Ab heute, läuft im Abaton und Savoy-Kino