Deutsche in der NFL – der Anfang“
Der Berliner Football-Star blickt auf die startende Saison
So deutsch war American Football noch nie! Gleich fünf Spieler aus Germany sind in der neuen Saison der National Football League (NFL) dabei. Und im FreeTV (Sat. 1 und ProSieben Maxx) werden 50 Spiele live übertragen. Die MOPO sprach mit dem Berliner Björn Werner (25), AbwehrStar beim Titelmitfavoriten Indianapolis Colts.
MOPO: Herr Werner, was machen Sie am 7. Februar 2016? Björn Werner: Hoffentlich bin ich in Santa Clara im Stadion und küsse diese Trophäe ... Sie meinen die „Vince Lombardi Trophy“, die dann dem Sieger des 50. Super Bowl überreicht wird? Genau! Das ist unsere Mission, davon träumt man schon als kleiner Junge. Auch in meinem dritten Jahr in der Liga bleibt mein persönliches Ziel unverändert. Ihre Colts sind das älteste Team der NFL. Vor- oder Nachteil? Ich hoffe, dass es ein gutes Zeichen ist. Wir haben erfahrene Spieler dabei, die schon in einem Super Bowl gespielt haben. Das kann gerade in den Playoffs helfen. Dort war zuletzt zweimal in Folge gegen die New England Patriots Endstation ... Wir wissen, dass wir an den Patriots vorbei müssen, um ins Endspiel zu kommen. Auch die Denver Broncos und die Pittsburgh Steelers werden wieder harte Konkurrenten sein. Aber wir sind bereit und gucken jetzt auf unseren ersten Gegner. Wie schätzen Sie die Buffalo Bills ein? Ein super Team mit einer der besten Defensiven überhaupt. Sie haben einen neuen Trainer, neue Spieler und spielen zu Hause. Das wird am Sonntag gleich ein hartes Stück Arbeit. Am 25. Oktober geht es gegen die New Orleans Saints und den Hamburger Kasim Edebali. Ein besonderes Duell? Oh ja! Wenn ich an Hamburg denke, denke ich an Kasim. Wir sind seit so vielen Jahren befreundet. Das wird vor dem Spiel ordentlich „Trash Talk“geben. Wir sprechen oder schreiben uns ohnehin fast jeden Tag. Im Gegensatz zu Ihnen wurde Edebali bei der Uni-Spielerauswahl, dem „ Draft“, von allen 32 Teams ignoriert. Und genau das macht ihn so stark. Er hat einen sehr harten Weg hinter sich. Kasim lebt und liebt Football, sein Wille ist einfach beeindruckend. Das bewundere ich an ihm. Mit Ihnen beiden, Sebastian Vollmer von den Patriots, Markus Kuhn von den New York Giants und nun auch Mark Nzeocha von den Dallas Cowboys sind es schon fünf Deutsche in der NFL. Ein Trend? Auf jeden Fall, das ist erst der Anfang. Ich glaube, da kommen in Zukunft noch einige Talente nach. Die Sportart wächst in Deutschland beständig, das freut mich sehr. Auch die Einschaltquoten gehen hoch und wir bekommen jetzt eine regelmäßige Plattform im FreeTV. Ich hoffe, dass es in Deutschland eines Tages ganz normal ist, Football zu spielen. Genau Fußball. Was muss sich dafür tun? Die Talente müssen gefördert
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16; Anm. d. Redaktion)
früh den Sprung in die USA schaffen. Nach meiner Karriere möchte ich einigen Jungs helfen, diesen Weg zu gehen. Schon jetzt gebe ich mein Wissen an den Nachwuchs weiter. Aber es gibt kein Patentrezept, um es in die NFL zu schaffen, außer: Disziplin und viel harte Arbeit.