Flüchtlinge doch nach Harvestehude
Streit mit Anwohnern offenbar beigelegt
Hamburg – Die schrecklichen Bilder der jüngsten Zeit haben etwas bewegt – im feinen Stadtteil Harvestehude: Jetzt wollen die Anwohner dem geplanten Asylbewerberheim doch zustimmen. Zuvor hatten sie sich monatelang gesperrt. Doch es kommen weniger. Und ein Zaun soll die Harvestehuder „schützen“...
Im Streit um das geplante Flüchtlingsheim Sophienterrasse im vornehmen Hamburger Stadtteil Harvestehude bahnt sich eine Lösung an. Nach Informationen des Senders NDR 90,3 stehen das zuständige Bezirksamt und klagende Anwohner kurz vor einem Kompromiss.
Die drei klagenden Villenbewohner im Stadtteil Harvestehude verhandelten seit zwei Wochen mit dem Bezirksamt Eimsbüttel, um den von ihnen erlangten Baustopp fallen zu lassen, berichtete der Sender. Sie könnten nun doch einem Vergleichsvorschlag des Gerichts zustimmen, den sie im Mai noch abgelehnt hatten.
Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke sagt zu NDR 90,3, der Gesinnungswandel der Kläger habe auch damit zu tun, dass eine Änderung des Bebauungsplans eingeleitet worden sei, um den Baustopp an der Sophienterrasse auszuhebeln. „Das, glaube ich, ist nicht ohne Eindruck geblieben.“Mit Blick auf die Flüchtlingssituation fügte er hinzu: „Man wird wohl auch sagen können, dass die gegenwärtige gesamtpolitische Lage dazu beigetragen hat, einen Verständniswechsel bei den Klägern herbeizuführen.“
Laut „Spiegel Online“sieht ein Vergleich jetzt vor, dass so bald wie möglich 190 (statt der ursprünglichen 220) Flüchtlinge an die Sophienterrasse ziehen – überwiegend Familien aus Krisengebieten. Um das Grundstück soll ein großer Zaun errichtet werden. Besonders wichtig für die Anlieger: Die Stadt verpflichtet sich, die Unterbringung von Flüchtlingen auf zehn Jahre zu begrenzen. Danach sollen die Wohnungen wieder auf dem freien Markt vermietet werden. Am Wochenende soll der Kompromiss unterschrieben werden.