Disco-Pop statt Country-Balladen
Madison Violet: Mit neuem Stil im Knust
Taylor Swift hat’s getan. Auch Jessica Simpson und Shania Twain haben ihre Wurzeln in der Countryszene – aber irgendwann hat es sie in Richtung Pop gezogen. Weil es hier mehr Spielraum und ein größeres Publikum gibt. Diesen Schritt ging auch das kanadische Duo Madison Violet, bestehend aus den Musikerinnen Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac – aber aus etwas anderen Gründen.
Während der vergangenen 15 Jahre tourten die beiden unermüdlich um die Welt und sangen dabei bevorzugt emotionale Balladen mit viel Gitarre, Violine und Herzschmerz. „Wir haben uns auch deshalb für diesen Stil entschieden, weil wir den zu zweit auf die Bühne übertragen konnten. Wir sind nun mal nur ein Duo“, erklärt Sängerin Brenley MacEachern. „Wir wollten aber jetzt einfach mal etwas anderes machen“.
Aus diesem Wunsch heraus entstand das Album „Year Of The Horse“. „Zuerst hatten wir überlegt, das als Nebenprojekt laufen zu lassen. Aber dann hat es so einen ungeheuren Spaß gemacht, an den Songs zu tüfteln! Wir haben uns im Studio drei Monate Zeit gelassen, bis wir zufrieden waren.“
Das Album steht für den Schritt hin zum schillernden Popsound. „Wir haben auf den bisherigen Alben viele sehr traurige Lieder, die uns auch selbst beim Singen traurig machten“, sagt Brenley MacEachern. „Wir wollten dem Publikum keine schlechte Laune mehr machen. Die Themen sind zwar noch immer oft ernst, wir verpacken sie aber fröhlich, damit alle eine gute Zeit haben.“So ist „Same Sun“etwa ein Lied über den Tod von Lisa MacIsaacs Bruder im vergangenen Jahr. „Und doch ist es absolut kein deprimierender Song!“
Vielleicht ist die kanadische Musikszene ein Stück weit Schuld am Stilwechsel: „Es gibt so viele unglaublich starke Bands momentan. Arcade Fire oder The Weeknd zum Beispiel“, schwärmt MacEachern.
Ins Schwärmen kommt sie auch beim Gedanken an Hamburg, wo die Band am 14. September im Knust gastriert. „In Hamburg gehen wir wirklich gern abends noch mit Freunden ein Bier trinken – obwohl nach der Show eigentlich immer so viel zu tun ist. Und wenn wir genügend Zeit haben, gehe ich im Karoviertel shoppen!“
„Unsere Songs haben uns selbst traurig gemacht.“Brenley MacEachern
Knust: 14.9., 21 Uhr, 21 Euro