Angst spielt immer mit
Prangern die Gewaltbereitschaft auf dem Rasen an. Sie fordern die Vereine auf, endlich zu handeln Wies’n-Drama: Messerstecherin (33) legt Geständnis ab. Staatsanwaltschaft: Mordversuch!
weiter zugenommen, sagt er. „Der Vorfall hat uns jetzt dazu bewogen, den Brief zu schreiben.“Es müsse etwas passieren. Dringend.
Im März gab es einen ähnlichen Fall – nach einem Spiel zwischen dem ASV Hamburg und Este 06/07 wurde der Schiedsrichter angegriffen. Bis heute wurde der Täter nicht bestraft, weil der Verein sich weigert, den Namen rauszugeben. „Ein skandalöser Vorgang“, schreiben die Verfasser in ihrem Brief.
Immer wieder kommt es bei Amateurspielen zu Gewaltausbrüchen, landen Spieler oder Schiedsrichter im Krankenhaus. Im September 2013 wird ein 19-Jähriger aus Wedel brutal von Gegenspielern verprügelt. Aus Frust über ein verlorenes Spiel lauern sie dem jungen Mann auf, prügeln auf ihn ein, bis er bewusstlos wird. Nur wenige Wochen zuvor eskaliert eine Die Lebensgefährtin eines Hamburger Multi-Millionärs und früheren IT-Managers ist nach MOPO-Informationen die Messerstecherin von der Wies’n: Die 33-Jährige hat gestanden, einen Lkw-Fahrer vor „Käfers Wies’n-Schänke“niedergestochen zu haben.
Die Bluttat ereignete sich in der Nacht zu Sonntag. Unter den Gästen im Promi-Zelt war auch der Ex-Nationalspieler Patrick Owomoyela. Er war in einen Streit verwickelt, wie die München Staatsanwaltschaft auf MOPO-Anfrage bestätigt: Partie in Harburg, prügeln 30 Männer aufeinander ein. Auch Stühle sollen geflogen sein. Ein Mittelfeldspieler landet damals mit einem gebrochenen „Patrick Owomoyela soll an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein, die dem Messerstich vorausging“, so eine Sprecherin.
Die Millionärs-Freundin soll den Ex-HSV-Kicker laut „Bild“gefragt haben, ob er „ein Asylant“sei. Daraufhin sei es zu Tumulten gekommen. Ein Mann wurde zu Boden geschubst.
Ein Lkw-Fahrer (33) wollte ihm helfen. Da zog die Hamburgerin ein Messer, stach zu, verletzte den Mann schwer. Niere und Hals wurden getroffen. Das Opfer schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr. Die Hamburgerin stellte sich mit ihrem Anwalt Bein im Krankenhaus. Allein an den letzten beiden Wochenenden bei der Mordkommission München, erklärte, dass sie in Panik gehandelt habe. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl wegen versuchten Mordes. Der Ermittlungsrichter lehnte ab, wertet die Tat „nur“als gefährliche Körperverletzung. seien wieder zwei Spiele abgebrochen worden, weil es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen sei, sagt Michael Ehrenfort.
Carsten Byernetzki, Pressesprecher des Hamburger Fußball Verbandes, unterstützt die Forderungen der Schiedsrichter: „Ich finde es gut und richtig, dass diese Schilderungen öffentlich gemacht werden. Sie entsprechen den Tatsachen.“Der HFV werde innerhalb seiner Sportgerichtsbarkeit Haftgründe lägen nicht vor.
Gegen diese Entscheidung hat die Staatsanwaltschaft Beschwerde eingelegt. Das Messer hat die Frau nach der Tat weggeworfen. Es wurde noch nicht gefunden. die nötigen Konsequenzen ziehen – am Donnerstag stehen Verhandlungen gegen zwei Vereine an. Ihnen drohen Geldstrafen, Punktabzüge – oder gar der Ausschluss vom Spielbetrieb.
Die Zahl der Schiedsrichter, schreiben die Unparteiischen in ihrem Brandbrief, sinke stetig – dabei bilde man jedes Jahr Hunderte Schiedsrichter aus. Viele würden ihre „Pfeife wieder an den Nagel hängen“. Zu krass seien die Beschimpfungen und Drohungen, zu groß die Respektlosigkeit. Zu groß die Angst.