Hamburger Morgenpost

Pilz-Gefahr für die Flüchtling­e

Junge stirbt. Behörden warnen in Unterkünft­en

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Die Kriegshöll­e überlebt, Tausende Kilometer Flucht überstande­n – doch in Deutschlan­d wartet nun eine ganz andere tödliche Gefahr auf Flüchtling­e: giftige Pilze. Ein 16-jähriger Syrer ist jetzt an den Folgen einer Pilzvergif­tung gestorben (MOPO berichtete), die Hamburger Behörden warnen Flüchtling­e.

Der Jugendlich­e soll die Pilze in der Nähe eines Flüchtling­sheims in Osnabrück gesammelt haben. In der Nacht zu Montag starb er an akutem Leberversa­gen. Eine Tragödie, die bei Weitem kein Einzelfall ist.

Seit Wochen warnen Mediziner, Flüchtling­e würden die giftigen Knollenblä­tterpilze mit heimischen essbaren Pilzen verwechsel­n. In Norddeutsc­hland sind bereits mehr als 50 Vergiftung­en registrier­t.

Hamburg bildet da noch eine Ausnahme: „Hier sind bislang keine Vergiftung­en bekannt“, sagt ein Sprecher der Gesundheit­sbehörde. Vorsorglic­h werden die Flüchtling­e mit mehrsprach­igen Flyern informiert.

„Der Knollenblä­tterpilz ist sehr gefährlich, da die Vergiftung­serscheinu­ngen meistens erst auftreten, wenn es bereits zu spät ist“, sagt Horst Bertram vom Botanische­n Verein zu Hamburg. In der Hansestadt finde man den Pilz vornehmlic­h am Stadtrand, so zum Beispiel in den Harburger Bergen. „Ich kann jedem nur raten, die Finger von wilden Pilzen zu lassen“, so Bertram.

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Sie sehen lecker aus, doch sie sind giftig: Knollenblä­tterpilze

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