Kiez-Prozess: Jetzt wollen Zeugen reden
Vor Gericht Erster Anlauf war wegen eines verknallten Schöffen geplatzt
Der Kiez-Prozess gegen vier Mitglieder der „Eros Center Gang“fängt noch mal ganz von vorne an: Es geht um fliegende Barhocker vor der Disco „Location“, um eine Kugel im Fuß eines Türstehers und um eine verprügelte Barfrau.
Vor fünf Wochen war der Prozess gegen die Muskelprotze geplatzt, weil einer der Schöffen einer Verteidigerin schwärmerische EMails geschickt hatte, damit als befangen galt.
Beim zweiten Anlauf sitzen nun (zufällig) zwei Schöffinnen neben Amtsrichter Johann Krieten. Der flachst in seiner gewohnt lockeren Art: „Ich hab den Damen Bilder der Verteidiger gezeigt, sie sind nicht interessiert.“Die Anwälte verziehen keine Miene.
Ihre Mandanten (23 bis 29 Jahre alt) sollen am 4. Januar 2015 vor der Disco „Location“die Türsteher angegriffen haben. Einem Türsteher wurde in Fuß geschossen, Schütze ist flüchtig.
Wie beim ersten Prozessschweigen die Angeklagten. Sie sind Mitglieder der „Eros Center Gang“. Fast wörtlich wiederholt sich der Auftritt des ersten Zeugen: Der Türsteher (23) mit dem Fuß-Schuss will sich zunächst wieder an nichts erinnern, Richter Krieten sagt „Sie mauern!“, droht Haft an, daraufhin kommt die Erinnerung plötzlich zurück.
Wie beim ersten Mal werden wieder Videos der Überwachungskamera abgespielt, darauf sind fliegende Bänke und Barhocker zu erkennen.
Unterschied zum ersten Prozess: Diesmal hat „Kiezpate“Sefi L., Kopf der „Eros Center Gang“, angekündigt, als Zeuge zur Verfügung zu stehen. Im ersten Prozess hatte er sich zunächst mit Lippenherpes krankgemeldet, war dann untergetaucht. Fortsetzung heute. den der