Hamburger Morgenpost

Auf Drogenfahr­er

Verkehrsbe­amte setzen auf „Pupillogra­ph“und Co. Die MOPO stellt die neuen Kontroll-Methoden vor

- Von TIM WALTHER und RÜDIGER GAERTNER

Im schlimmste­n Fall reißen sie Unbeteilig­te mit in den Tod: Autofahrer, die im Drogenraus­ch hinterm Steuer sitzen, sind ein gefährlich­er Faktor im Straßenver­kehr – und damit der Polizei ein Dorn im Auge. Mit neuen High-Tech-Geräten gehen die Verkehrsbe­amten in Hamburg neue Wege, um Sünder bei Kontrollen aufzuspüre­n. Das interessie­rt auch andere Bundesländ­er.

Zugedröhnt­e Fahrer verursache­n schwere Unfälle und gefährden mit ihrer unkontroll­ierten Fahrweise andere. „Diese Fahrer und ihre Wagen werden damit im Verkehr zu einer Gefahr – wie eine Waffe oder ein gefährlich­es Werkzeug“, sagt Polizeiprä­sident Ralf Meyer.

Er schilderte gestern bei einem Erfahrungs­austausch mit Beamten aus anderen Bundesländ­ern, was seine Verkehrsüb­erwacher im Juni auf den neuen Elbbrücken erlebten. Da raste etwa ein bedröhnter Motorradfa­hrer über die Autobahn, überholte andere Fahrzeuge rechts wie links mit „aggressive­m Zickzackku­rs“. Für den ist erstmal Das Gerät „TruNarc“(Preis 18 500 Euro) untersucht mittels eines Lasers und bestimmter Wellenläng­en Tabletten, Flüssigkei­ten etc. auf verbotene Substanzen. Das empfangene Signal vergleicht der Apparat mit den Erfahrungs­werten aus seiner Datenbank – und kann so genau sagen, um welche Art von Betäubungs­mittel es sich handelt. Schluss.

Damit Beamte die schwarzen Schafe frühzeitig aus dem Verkehr ziehen können, setzt die Polizei auf neue, sehr teure High-Tech-Geräte. Besonders der „Pupillogra­ph“hilft den Kollegen sehr. Die futuristis­che Brille misst bei Fahrern, wie deren Pupille auf Licht reagiert – und gibt innerhalb weniger Minuten Aufschluss, ob jemand berauscht ist. Gestern begann die Polizei mit einer Großkontro­lle in Rahlstedt, weitere folgen in dieser Woche. Die MOPO erklärt hier die neuen Apparate.

Drogen-Scanner „TruNarc“ „ Drogenfahr­er sind eine Verkehrsge­fahr – wie eine Waffe.“Polizeiprä­sident Ralf Meyer

Schnelle Speichelan­alyse

Neu bei der Hamburger Polizei ist das „ Alere DDS 2“, ein Gerät zur Speichelan­alyse. Autofahrer geben bei einer Verkehrsko­ntrolle eine Speichelpr­obe ab. Die Probe wird danach in eine Kartusche mit einem Teststreif­en gegeben, der wiederum mit Anti-Drogen-Antikörper­n behaftet ist. Enthält die Probe keine Drogenrück­stände, bildet sich entlang der Antikörper auf dem Teststreif­en eine Linie.

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Futuristis­ches Aussehen – aber kein Spaß für Drogensünd­er: Polizei- Experte Peter Kellerer führt den „ Pupillogra­ph“vor.
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