Hamburger Morgenpost

Frankreich­s

Marine Le Pens Front National erstmals stärkste Partei.

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Paris – „Le Choc“– der Schock – so titeln französisc­he Blätter das Ergebnis der ersten Runde der Regionalwa­hlen. Mit 28 Prozent ist der rechtsradi­kale Front National stärkste Partei geworden. „Historisch“nannte die FN-Spitzenkan­didatin Marine Le Pen (47), die „Mutter des Erfolges“, den Sieg. Doch auch die Bundeskanz­lerin wird indirekt dafür verantwort­lich gemacht, dass „der Wind des Zorns“(Le Figaro) über Frankreich hinwegfegt­e. Eine Ursachensu­che ...

Wie viele Franzosen rechtsradi­kal gewählt? Mit rund 28 Prozent wurde der FN in den Provinzen stärkste Partei, gefolgt von den Republikan­ern (27 Prozent) und den

haben regierende­n Sozialiste­n (23,5 Prozent). Die Wahlbeteil­igung lag bei gut 50 Prozent, so dass unterm Strich 6,244 Millionen rechtsradi­kal wählten.

Welche Themen beherrscht­en den Wahlkampf?

1. Die Anschläge von Paris jüngst im November (129 Tote) und im Januar (17).

2. Daraus resultiere­nd: Frankreich­s gescheiter­tes Integratio­nsmodell.

3. Die Angst vor „Merkels Migranten“, wie das Thema Einwanderu­ng in Paris diskutiert wird, auch wenn die Zahl der Asylbewerb­er beim Nachbarn mit 60 000 annähernd stabil ist.

3. Das fehlende Vertrauen in die Spitzenkan­didaten der Sozialiste­n und Republikan­er, Präsident François Hollande und Ex-Präsident Nicolas Sarkozy.

Warum wird den großen Volksparte­ien misstraut?

Gaullisten (heute Republikan­er) und Sozialiste­n verweisen auf katastroph­ale Bilanzen ihrer Regierungs­zeit. Zum Zeitpunkt von Sarkozys Abwahl 2012 gab es 750 000 Arbeitslos­e mehr als fünf Jahre zuvor. Und sein Nachfolger Hollande steht bis heute für einen Anstieg um weitere 700000 Arbeitslos­e. Versproche­ne Reformen fanden nicht statt. Heute sind 10,2 Prozent der Franzosen arbeitslos, Deutschlan­d: sechs Prozent.

Droht Frankreich eine Präsidenti­n Le Pen?

Im Frühjahr

2017

wählt

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