Er schlug wieder zu!
Brandserie: Im Mai konnte das Gebäude noch gelöscht werden
Fünf Brände in diesem Jahr: Wer legte die unheimliche Feuer-Serie in Stade? Ein Haus stand schon zum zweiten Mal in Flammen.
Der Feuerteufel von Stade verbreitet wieder Angst und Schrecken. Gestern Morgen brannte erneut ein Reetdachhaus. Besonders verdächtig: Es war schon im Mai angezündet worden, die Feuerwehr konnte es damals aber gerade noch rechtzeitig löschen. Jetzt brannte es bis auf die Grundmauern nieder.
Anwohner, die im Freien mit Arbeiten beschäftigt waren, bemerkten gestern gegen 8.40 Uhr, dass Qualm aus dem Dach kam. Sie klingelten sofort die Bewohner der beiden Wohnungen (51 und 55) aus dem Haus an der Harburger Straße. Die Männer konnten sich unverletzt retten – ihr Hab und Gut mussten sie aber zurücklassen.
Rund 100 Feuerwehrkräfte rückten aus. Als die ersten eintrafen, stand bereits der Dachstuhl des 135 Jahre alten Hauses in Flammen. Der hohe Rauchpilz war schnell im ganzen Stadtgebiet zu sehen. Verbranntes Reet wurde über die Straße in die Nachbargärten geweht. Doch trotz massiven Löscheinsatzes über Drehleitern konnte das Haus nicht gerettet werden. Die Feuerwehr musste schließlich mit einem Bagger Teile des Gebäudes einreißen, um an die Glutnester zu kommen. Die gesamten Lösch- und Reinigungsarbeiten dauerten bis etwa 14 Uhr. So lange musste auch die Harburger Straße gesperrt werden.
Es war nicht das erste Reetdachhaus, das in Stade brannte: Anwohner vermuten, dass vielleicht ein Feuerteufel am Werk sein könnte. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, hält sich jedoch bedeckt: „Ob auch in diesem Fall Brandstiftung vorliegt, kann noch nicht gesagt werden. Auszuschließen ist dies aber genauso wenig wie eine andere Brandursache.“Erst Ende November war schon ein Haus an der Harburger Straße niedergebrannt. Es gehörte einem 32jährigen Familienvater (MOPO am Sonntag berichtete). Mitte November brannte an der Neßstraße in der nahe gelegenen Gemeinde Guderhandviertel ein Reetdachhaus. Und vor einigen Monaten eins in der Gemeinde Mittelnkirchen.
Die Bewohner sind besorgt. Weil immer wieder Reetdachhäuser betroffen sind, glauben sie an eine Brandserie: „Das bedrückt natürlich. Wer macht denn so etwas?“, so ein Nachbar.