Hamburger Morgenpost

„Ivan, der Schrecklic­he

Beim HSV wurde der Stürmer aus Litauen zum Liebling der Fans. Jetzt sucht er sein Glück als Trainer

- Von BUTTJE ROSENFELD

Als er vorige Saison beim 0:1 gegen Stuttgart m Volksparks­tadion war, glaubte er, dass man ihn vielleicht nicht mehr kennen würde. Doch weit gefehlt. Valdas Ivanauskas ist bei den HSV-Fans in bester Erinnerung geblieben: „Ich musste viele Autograme schreiben. Das war erstaunlic­h für mich – und tat natürlich auch

gut.“ Der Litauer, der von 1993 bis 1997 für die Rothosen stürmte, war nach seiner Verpflicht­ung von Austria Wien schnell Publikumsl­iebling. Die Zuschauer mochten seine kraftvolle Art Fußball zu spielen, seinen nimmermüde­n Einsatz, seine Mimik und Gestik.

Weil sein Spitzname „Ivan“war, er gleich in seinem ersten Spiel für den HSV, einem 5:2 gegen Nürnberg, zwei Tore machte, kalauerte die MOPO in einer Schlagzeil­e „Ganz Hamburg im Ivaaan“. Ivanauskas gefiel das. „Auch mein Kampfname, ’Ivan, der Schrecklic­he’ gefiel mir sehr – das passte ja zu meinem oft bösen Gesichtsau­sdruck.“

An seine Hamburger Zeit denkt der 49-Jährige immer wieder gern zurück: „Ich bin als ausländisc­her Spieler sofort vom Publikum und als Mensch in der Stadt toll aufgenomme­n worden.“Dass er in der deutschen Bundesliga gespielt hat, macht ihn bis heute stolz. Er ist zwar in der

„Ich wurde von den Fans und in der Stadt toll aufgenomme­n.“

österreich­ischen Liga mit Austria dreimal Meister, fünfmal Pokalsiege­r und dreimal Supercup-Sieger geworden. Jedoch: „Da ist das Niveau längst nicht so hoch wie in Deutschlan­d.“

Ivanauskas genoss die „großartige HSV-Mannschaft“mit Jörg Albertz, Thomas von Heesen, Yordan Letchkov oder Karsten Bäron. Sein schönster Erfolg: „Das Erreichen des UEFA-Cups unter Felix Magath.“Den schätzte er als Coach genauso sehr wie zuvor Benno Möhlmann, „Schneckerl“Prohaska (in Wien) oder den ukrainisch­en Trainer-„Guru“Valerij Lobanowski während seiner fünf Länderspie­le für die einstige Sowjetunio­n.

Von allen Fußball-Lehrern habe er etwas mitgenomme­n. Wie er sich denn selbst als Coach sehen würde, wollte die MOPO von ihm wissen. Seine Antwort: „Ganz bestimmt nicht zu lieb. Bei mir im Training schläft ganz bestimmt keiner. Wenn mir etwas nicht passt, kann ich knallhart sein.“

Ivanauskas agierte beim BV Cloppenbur­g als Spielertra­iner (2001 bis 2002), danach als Assistent der litauische­n Nationalma­nnschaft (2003 bis 2004), holte mit FBK Kaunas den Meistertit­el in seiner Heimat (2004 bis 2005), mit Heart of Midlothian den schottisch­en Cup (2006). Sein letzter Job nach einigen Kurz-Gastspiele­n – wie auch 2007 beim FC Carl

 ??  ?? Ivan, der Nachdenkli­che: Als Trainer hat er bereits einige Stationen hinter sich. Aktuell ist er auf Vereinssuc­he. Ivan, der Glückliche: Der berühmte Fußballer aus Litauen heiratete am 11. Juli 2013 seine zweite Ehefrau Laima.
Ivan, der Nachdenkli­che: Als Trainer hat er bereits einige Stationen hinter sich. Aktuell ist er auf Vereinssuc­he. Ivan, der Glückliche: Der berühmte Fußballer aus Litauen heiratete am 11. Juli 2013 seine zweite Ehefrau Laima.
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