Zwischen Rattenschwänzen und Schweineärschen
Dass so was aber auch immer wieder passiert: Da freust du dich wochenlang auf eine Party und dann schaffst du’s erst aufzuschlagen, wenn alle sich gruppendynamisch schon einsortiert haben. Das Gute: Der eine Gast, den du eh nicht leiden k nntest, ist bereits dabei
sich zu verpieseln. Das Schlechte: Die sanitäre Gesamtsituation vor Ort
t sich, auch seinetwegen, mittlerweile aufs Niveau einer Kleinst-Kneipe am Hamburger Berg herabgesenkt. Was mich zum Dschungel bringt. Mit dem’s ja genauso läuft. Dieses Jahr wollte ich, absolut, von Beginn an dabei sein. Wirklich. Aber dann: Schnee im Harz. Der Brocken rief mich. Wilde Natur statt hochgezüchteten TV-Dickichts. Eine Entscheidung, so weise, dass sie mir ein übermotivierter unterklassiger Fuſsballtrainer hätte eintätowiert haben können. Das Ergebnis: eine Schnappatmung verursachende Erkäl tung. Und ein Gefühl vo Entfremdung. Was a „Team Menderes“liegt Das hat sich auf Facebook formiert, blockiert meinen Newsfeed. Vermutlich verkauft eine findige Bielefelder Hobbykeller-Besitzerin schon erste Support-Shirts auf „DaWanda“. Und ich? Bin ausgeschlossen. Ja, Menderes , der SuperstarDaueranwärter, scheint ein formidables Fabelwe Samtäugig, ju stimmlich noch det. Zu Groſsem au Laut Videotext („W ist er wirklich?“) m weise vom Ausste droht. Ich schalte m den Dschungel, halte Ausschau und sehe: nichts. Schläft vielleicht, schont das Stimmlein. Soll ich wieder wegschalten? Nix da, ich brauche ein Team. Im Geflecht aus Blondhaar und Busen fällt eine robuste Pflanze auf. Helena Fürst . Dem Namen nach Mitglied einer öffentlichrechtlichen VorabendserienFamilie, frisurentechnisch eher auf werbefinanziertem „Frauenknast“-Level. Und dramaturgisch 1a-Sat.1-geschult: Weinen, klagen, „Ich bin auch eine Frau“sagen. Brigidde Nielsen , die Groſse, ist da genderpolitisch vier Busengröſsen weiter: „Man sind nur ein Mensch!“Frau hin, Mensch her, Helena hat jedenfalls schon eine mächtige Truppe hinter sich versammelt. Jene, welche fleiſsig anruft und sie für höhere Aufgaben bestimmt. Zum Beispiel: Kasalla-Thorsten „der Legat“erst den Ekel-Groſsteil vom Dschungel-Buffet aufzubürden – und dann ein bisschen Selbstwert aus dem aufgeblähten Fuſsballer-Bizeps zu lassen. Frau Fürst, das muss sie mal so deutlich sagen, macht das hier nämlich nur für sich! Will Öffentlichkeit. Jawoll! Wie der Thorsten selbstverständlich auch. Dem fehlen, diesmal vor Empörung, die Worte. Er steht das hier schlieſslich nur für seine Kinder durch. Aber wer Rattenschwanz und Schweineanus verdaut, verträgt noch lang keine Helena. „Cut“, ruft der Thorsten. „Schluss. Aus!“Nee, nee, mein Lieber. Diese Party hat doch gerade erst angefangen. Team Dranbleiben.
EVA JOST