Von der Tatort-Leiche zum Theater-Liebling
„Bang Boom Bang“, „Notruf Hafenkante“: Der Hamburger TV-Star Markus Knüfken spielt jetzt auch Theater
Bei Film und Fernsehen ist Markus Knüfken („Notruf Hafenkante“, „Bang Boom Bang“) seit Jahren im Dauereinsatz. Jetzt freut sich der TV-Star auf sein erstes Mal an einer Hamburger Bühne. Am Ernst-Deutsch-Theater spielt er in „Die Opferung von Gorge Mastromas“einen Mann, „der alle moralischen Bedenken über Bord wirft und zum erfolgreichsten Unternehmer der Welt wird“, so Markus Knüfken (50) im MOPOGespräch.
MOPO: Glauben Sie eigentlich noch an das Gute in der Welt? Markus Knüfken: Ja! Ich bin tatsächlich ein moralischer Mensch. Und überhaupt kein Freund des vorschnellen Urteilens über andere. Meiner Meinung nach ist es grundlegend wichtig, ein Verständnis dafür zu behalten, dass jeder sein Leben lebt. In diesem Sinne erziehen auch Ihre beiden Töchter? Ja. Ich habe immer versucht, meine Kinder zu Toleranz zu erziehen und ihnen zu vermitteln, Verständnis für Menschen in Not zu entwickeln. Ich glaube, dass jeder dazu beitragen muss, dass wir alle miteinander klarkommen. der jüngsten ÜberAngesichts griffe auf Frauen – sorgen Sie sich um die Zukunft Ihrer Kinder? Meine Groſse macht bald ihr
Sie Abitur und geht hinaus ins Leben. Das macht mir natürlich ein bisschen Sorge. Aber man sollte sich nie von Ängsten steuern lassen. leben mit Ihrer FaSie milie seit über zehn Jahren in Hamburg. Wie kommt es, dass Sie hier noch nie auf der Bühne standen? Nach etwas rauen Erfahrungen an einer privaten Schauspielschule in München hatte ich das Gefühl, die Bühne ist für mich nicht der richtige Ort. Nach Abschluss meiner Ausbildung hatte ich zwar einen Stückvertrag in Herford, doch parallel dazu auch schon Drehtage im „Polizeiruf“. Und ein Jahr später hatte ich mit „Auf Achse“auch schon meine erste Serie. Der Einstieg in den Beruf funktionierte bei mir prima – auf der Fernsehebene. Und es war „Tatort“-Star Klaus J. der Sie damals zum BeBehrendt, der Schauspielschule ermunsuch terte? Stimmt, ich habe mich an ihm orientiert. Ich war damals Anfang 20, kam nach meinem Zivildienst aus Australien zurück und wusste noch immer nicht, was aus mir werden sollte. Nach dem Tipp einer Freundin bewarb ich mich als Dauerstatist für die Ruhrgebietsserie „Rote Erde“und beobachtete die Schauspieler. Irgendwann nahm ich dann meinen ganzen Mut zusammen und fragte Klaus J. Behrendt nach seinem Werdegang. Zur Vorbereitung auf die Schauspielschule habe ich dann seine Vorsprechrollen für mich kopiert. Lustigerweise war ich gleich nach dem Ende der Ausbildung die Leiche in einem „Tatort“, in dem er Kommissar war. Inzwischen fühlen Sie beim Theater wohl? Absolut. Durch die Arbeit an „Die Opferung von Gorge Mastromas“habe ich das Selbstvertrauen gewonnen, das ich brauchte, um mich auf der Bühne sicher zu fühlen.
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Ernst-Deutsch-Theater: Ab 21.1., Friedrich-Schütter-Platz 1, 20-39 Euro, Tel. 22 70 14 20