Hamburger Morgenpost

Jetzt hat Sex-der Mob ein Gesicht

Opfer erkennt Täter aus der Silvester-Nacht

- Von ANASTASIA IKSANOV

Der Sex-Mob von Silvester: Jetzt hat er ein Gesicht. Die Polizei hat Fotos von zwei mutmaſslic­hen Tätern veröffentl­icht. Ein 18-jähriges Opfer hat die Männer identifizi­ert. Jetzt will die Polizei prüfen, ob diese auch für weitere Taten verantwort­lich sind.

Sie haben einen dunklen Teint, dunkles Haar mit Geheimrats­ecken. Einer von ihnen (Foto rechts) neigt zu einer Glatze und trägt eine Jacke, die offenbar mit roten Mustern bestückt ist. Eine junge Frau ist sich sicher: Diese Männer haben sie in der Silvestern­acht auf der Groſsen Freiheit sexuell bedrängt.

Nachdem sich immer mehr sexuell belästigte Frauen dazu entschloss­en hatten, zur Polizei zu gehen, forderten die Ermittler die Bevölkerun­g auf, ihnen Fotos aus der Tatnacht auf dem Kiez zur Verfügung zu stellen. Ein Zeuge hatte gegen 1 Uhr nachts aus dem ersten Stock eines Hauses an der Groſsen Freiheit eine Übersichts­aufnahme geschossen. Dieses Bild legten die Beamten den Opfern vor. Und tatsächlic­h konnte die 18-Jährige ihre Peiniger aus der Menge erkennen.

Noch gute zwei Wochen nach den Vorfällen meldeten Frauen immer noch Übergriffe in der Silvestern­acht, die letzte Anzeige ging am Sonnabend ein. Das könnte etwa damit zusammenhä­ngen, dass viele Opfer aus anderen Bundesländ­ern stammen, dort verspätet zur örtlichen Polizei gingen und die Anzeigen dann erst genau diesen Übergriffe­n zugeordnet werden mussten.

Inzwischen gingen 218 Strafanzei­gen bei der Polizei ein – von 351 Geschädigt­en. Die unterschie­dlichen Zahlen sind damit zu erklären, dass einige der Opfer zu zweit oder zu dritt zur Polizei gingen und gemeinsam eine Strafanzei­ge gegen die Täter erstattete­n.

Die Frauen berichten, von Männergrup­pen unterschie­dlicher Gröſsen eingekesse­lt und am ganzen Körper samt Genitalien angefasst worden zu sein. Einigen der Opfer wurden bei den Übergriffe­n auch Wertsachen wie Smartphone oder Portemonna­ie gestohlen oder geraubt.

Die polizeilic­he Sonderermi­ttlungsgru­ppe von rund 25 Beamten konnten noch keinen Tatverdäch­tigen fassen und bittet um Hinweise unter der Telefonnum­mer 428 65 67 89.

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