Countdown für die Megashow
Hardrock-Konzert der Superlative: Heute spielen AC/DC im Volksparkstadion. Die MOPO war beim Aufbau dabei
Wenn heute Abend Klassiker wie „Highway To Hell“aus den Boxen donnern, steigen bei fast 50 000 Fans die Adrenalinpegel auf Höchstwerte: AC/DC sind mit ihrer gigantischen Show im Volksparkstadion – die vielleicht letzte Gelegenheit, die Hardrock-Legenden um Gitarren-Derwisch Angus Young (61) live zu erleben. Die MOPO war beim Aufbau der XXL-Bühne dabei.
„Es hat drei Tage gedauert, alles auszuladen und aufzubauen“, erklärt Produktionsmanager Dale Skjerseth und deutet auf die riesige, bogenförmige Bühne mit den Teufelshörnern, die sich in der Arena erhebt. „Rund 125 Leute gehören mit zur TourneeCrew. Dazu kommen noch mal etwa 150 lokale Kräfte.“
Um ihn herum flitzen Gabelstapler mit zentnerschweren Bühnenelementen, rollen Roadies mannshohe Kästen mit Equipment aus den 30 Trucks vor dem Stadion herein. Mitten in diesem Gewimmel wirkt er wie ein Fels in der Brandung.
Die Höllenglocken beim Klassiker „Hells Bells“, die Kanonen bei „For Those About To Rock“, die aufblasbare Riesendame bei „Whole Lotta Rosie“: AC/DC fahren alles an Show-Gimmicks auf, was man von ihnen aus vergangenen Jahrzehnten kennt. Und doch ist auf der Welttournee vieles ganz anders.
Band-Mitbegründer und Haupt-Songschreiber Malcolm Young (63) musste die Band noch vor den Aufnahmen zum aktuellen Album „Rock Or Bust“verlassen, da er an den Folgen eines Schlaganfalls leidet. Drummer Phil Rudd (62) wurde Anfang 2015 ersetzt, weil er wegen Drogenbesitzes und Androhung von Mord unter Hausarrest steht. Und vor wenigen Monaten mussten AC/DC ihre US-Tour unterbrechen, weil Sänger Brian Johnson totaler Gehörverlust droht (MOPO berichtete). Für ihn sprang Guns N’ Roses-Sänger Axl
Rose (54) ein (siehe Interview auf der nächsten Seite) – eine Entscheidung, die unter Fans für Proteste sorgte. Schließlich war der Amerikaner in der Vergangenheit vor allem für Star-Allüren und spontane Konzertabsagen bekannt – Dinge, die so gar nicht zum ehrlichen Malocher-Image der Australier passen.
„Die Reaktionen der Fans auf Axl sind fantastisch“, sagt Skjerseth – eine Meinung, die nun auch zahlreiche Fans und Kritiker teilen. Als sich Rose kurz vor seinem Toureinstieg einen Fuß brach, absolvierte er die ersten Auftritte unbeirrt im Sitzen. Mittlerweile kann er mit Beinschienen sogar vorsichtig gehen. „Nur herumspringen klappt nicht“, räumt Skjerseth ein und lacht.
Volksparkstadion: Heute, 19 Uhr, Restkarten ab 100 Euro (Tageskasse)