Gershwins Werk in der Staatsoper
Im Mittelpunkt der schillernden Oper steht die zerbrechliche Liebe zwischen dem Bettler Porgy und der leichtlebigen Bess
Wenige Werke nehmen einen so schillernden Platz in der Opernwelt ein wie das Meisterwerk „The Gershwins’ Porgy and Bess“, die schicksalhafte Liebe des Bettlers Porgy zu der leichtlebigen Bess. Als eine der ersten Opernkompositionen in den USA war sie 1935 ein Meilenstein auf dem Weg zu einem amerikanischen Musiktheater. Wie niemand zuvor kombinierte George Gershwin für sein ambitioniertes Projekt große spätromantische Opernklänge mit dem flirrenden New Yorker Blues- und Swing-Sound der 30er Jahre: Wohl keine andere Oper hat mit Klassikern wie „Summertime“, „It Ain´t Necessarily So“oder „I Got Plenty O´ Nuttin““so viele Jazz-Standards hervorgebracht wie Porgy and Bess. Große Stimmen wie Ella Fitzgerald oder Billie Holiday machten die Melodien auch jenseits der Opernbühne unsterblich. Das selten gespielte Meisterwerk um Sehnsucht und Verführbarkeit gastiert im August in der Staatsoper Hamburg. Vom 16. bis 28. August ist die weltweit gefeierte Inszenierung mit ihren stimmgewaltigen Darstellern und großem Orchester zu erleben.
Porgy and Bess ist eine durch und durch amerikanische Geschichte, eine Geschichte aus dem Volk, die tief in die Südstaaten-Stadt Charleston führt. Im Mittelpunkt steht die große - aber unmögliche – Liebe zwischen Porgy und Bess. Als die leichtherzige Bess eine Zuflucht sucht, bietet Porgy seine bescheidene Bleibe an. Die beiden werden ein Paar, aber ihr zerbrechliches Glück ist schon bald bedroht.
Mit der wegweisenden Verbindung von Jazzelementen und Oper markiert Porgy and Bess eine neue Ära des amerikanischen Musiktheaters. Unbestritten einer der großen Klassiker des 20. Jahrhunderts, kann man die Oper dennoch nur selten in Europa sehen. Gershwins Erben verfügten, ganz in seinem Sinne, dass die Oper ausschließlich in der von Gershwin vorgesehenen Besetzung gespielt werden darf. Die internationalen Gastspiele des New York Harlem Theatre bringen das epochale Werk seit vielen Jahren in der fesselnden Inszenierung von Baayork Lee auch nach Europa. Bühnenbild, Kostüme und Ausstattung sorgen für eine Atmosphäre voller Esprit und Farbe. Auch die über 100 Mitwirkenden erweisen sich darstellerisch als Gershwin-Experten.