Butter stampfen, Schweine füttern, Korn dreschen: MOPO-R
Wie lebte eine Magd vor gut 200 Jahren? Wie sah es auf einem Bauernhof im Jahr 1804 aus? Um das herauszufinden, mache ich eine Zeitreise: Ich verbringe einen Tag auf „Pringens Hof“im Freilichtmuseum Kiekeberg.
„Grootmagd, zieh dir die Plünnen an“, ruft Susanne Martens. Und mit Grootmagd meint sie mich. Die 47-Jährige schlüpft im Kiekeberg-Museum regelmäßig in die Rolle der Bäuerin – immer dann, wenn bei den Aktionstagen „Gelebte Geschichte“auf dem Programm steht. Für mich ist es das erste Mal – und ich brauche ewig, um mich anzuziehen: Unterrock, Überrock, Mieder, Halstuch, Jacke, Schürze, und Haube, alles aus schwerem Leinen, dazu Wollsocken und Holzschuhe. Die vielen Schichten sind schwer. In den Holzlatschen gehe ich vorsichtig den Hügel zum Bauernhaus hinab.
Dort wartet Horst Wesner auf mich, der Bauer. „Damals ist man zwischen vier und sechs Uhr aufgestanden“, sagt der 78-Jährige. „Erst wurde das Vieh gefüttert, dann gab es Frühstück.“Also hebe ich mit einer Forke Heu in eine Raufe, gieße aus einem schweren Holzeimer Wasser in den Schweinetrog. Eine Sau beißt in meinen Schuh. Das ist eigentlich Männerarbeit.
Für Frauen begann der Tag mit Feuermachen und Melken. Ich schichte also Holzscheite in den Ofen. Horst schlägt mit Feuerstein und Zunder Funken, bringt Holzspäne in seinen Händen zum Brennen, wirft sie in den Ofen. „Hilf mir mal mit dem Wasserkessel“, ruft Susanne.
„Die Leute haben nichts spontan gemacht“, sagt sie. „Waschtag, Backtag – alles war geplant.“Männer waren für Feldarbeit und Reparaturen zuständig, Frauen für Milchverarbeitung, Garten, Flachsund Hanfarbeiten. Heute ist Buttern dran. In einem Krug stampfe ich Ziegenmilch. „Gerader Rücken! Rhythmisch