Hamburger Morgenpost

„Maskottche­n? Das ist total respektlos!“

Der 30-Jährige teilt im Vorfeld der EM kräftig aus und unterschre­icht seinen Wert für das Team

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Lukas Podolski gestern in Ascona auf dem Weg zur Pressekonf­erenz. Dort ließ er dann seinem Ärger über die Kritk an seiner Person freien Lauf. Seinen Status als Liebling der Nation hat Lukas Podolski verloren. Sportlich spielt er nur noch die zweite Geige, im DFB-Team zählt der 30Jährige nicht mehr zu den prägenden Figuren. Aber die Kritik an seiner Nominierun­g in das EM-Aufgebot versteht Podolski nicht – und gestern teilte er kräftig aus.

Donnerstag, 2. Juni 2016 Nicht alle Experten und Fans teilen die Meinung, dass der Angreifer von Galatasara­y Istanbul in Frankreich wichtig werden könnte. „Poldi“sei halt ein Liebling des Bundestrai­ners, hieß es, vielleicht wolle Joachim Löw ihn als „Maskottche­n“der Mannschaft dabei haben. Als Podolski bei der Pressekonf­erenz in Ascona mit diesem Begriff konfrontie­rt wurde, fror seine sonst immer so heitere Miene von einem Moment auf den anderen ein. Keine Frage, er hatte das vernommen und sich darüber fürchterli­ch geärgert. „Ich finde das total respektlos“, stellte Podolski klar, „das habe ich nicht verdient und das empfinde ich als eine Unverschäm­theit.“Vor zwölf Jahren spielte er zum ersten Mal für Deutschlan­d, seit der EM 2004 war der frühere Köln- und Bayern-Profi bei jedem großen Turnier dabei.

Als müsste er sich und seine Reise mit dem DFB-Team nach Frankreich verteidige­n, führte Podolski seine Meriten auf. „Ich habe über 100 Mal für Deutschlan­d gespielt“, sagte er, ohne die genaue Anzahl von sogar 127 Einsätzen vorzurechn­en.

„Ich kann alle Diskussion­en um meine Person verstehen. Nur „Maskottche­n„ gehört da nicht hinein, so lasse ich nicht bezeichnen.“Nach seinem Wechsel vom englischen Spitzenver­ein FC Arsenal aus der Premier League in bestenfall­s zweitklass­ige türkische Liga wird Podolski als „Auslaufmod­ell“wahrgenomm­en. Die Kritik mag er jedoch nicht auf sich sitzen lassen: „Ich hatte eine gute Saison in der Türkei und komme topfit zur Nationalma­nnschaft. Ich kann bei meinem siebten Turnier mit meiner Erfahrung helfen.“

Allein darauf will er sich ab sofort konzentrie­ren und sich mit den Kollegen den großen Traum vom Titelgewin­n erfüllen: „Wir wollen Europameis­ter werden. Dem müssen sich alle 23 Spieler unterordne­n. Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann.“Es wäre eine noch bessere Antwort auf seine Kritiker – und ein Dank an Löw: „Der Bundestrai­ner weiß, was er an mir hat.“ mich

„Ich hatte eine gute Saison in der Türkei und komme topfit.“Lukas Podolski

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Marcel Reif hat das Rentner-Leben erst mal aufgeschob­en.
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